Der Garten der irdischen Lüste by Hieronymus Bosch - zwischen 1480 und 1505 - 220 x 390 cm Museo del Prado Der Garten der irdischen Lüste by Hieronymus Bosch - zwischen 1480 und 1505 - 220 x 390 cm Museo del Prado

Der Garten der irdischen Lüste

Öl auf Holztafeln • 220 x 390 cm
  • Hieronymus Bosch - ca. 1450 - 1516 Hieronymus Bosch zwischen 1480 und 1505

Das Triptychon ist in Öl auf Eiche gemalt und besteht aus einer quadratischen Mittelplatte. Diese wird von zwei rechteckigen Flügeln aus Eichenholz flankiert, die sich über der Mitte als Fensterläden schließen. Die Außenflügel zeigen, wenn sie geschlossen sind, ein Grisaille-Gemälde der Erde während der biblischen Schöpfungserzählung. Die drei Szenen des inneren Triptychons sollen wahrscheinlich (aber nicht notwendigerweise) chronologisch von links nach rechts gelesen werden. Die linke Tafel zeigt Gott, der Adam Eva präsentiert. Das mittlere Panel zeigt ein breites Panorama sozial interagierender Akte, fantastischer Tiere, übergroßer Früchte und hybrider Steinformationen. Die rechte Tafel zeigt eine Höllenlandschaft und stellt die Qualen der Verdamnis dar. Kunsthistoriker und Kritiker interpretieren das Gemälde häufig als didaktische Warnung vor den Gefahren der Versuchungen des Lebens. Die Komplexität seiner Symbolik, insbesondere der zentralen Tafel, hat jedoch über die Jahrhunderte zu einer Vielzahl an wissenschaftlichen Interpretationen geführt. Die Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts sind sich uneinig, ob die Mitteltafel des Triptychons als moralische Warnung oder als Panorama des verlorenen Paradieses gedeutet werden soll. Der amerikanische Autor Peter S. Beagle beschreibt sie, als "erotisches Durcheinander, das uns alle zu Voyeuren macht, ein Ort voll mit der berauschenden Luft der vollkommenen Freiheit."