Emanzipierte Frau: Bau den Sozialismus auf!

Derzeit wird in der Tate Modern in London die David King Collection gezeigt, die russisches und sowjetisches Bildmaterial umfasst, das von Fotografien und Büchern über Poster und Gemälde reicht. Die Ausstellung markiert den 100. Jahrestag der Russischen Revolution und stellt eine visuelle Karte der politischen Landschaft und der turbulenten Ereignisse dar, die sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten.

Adolf Strakhov wurde am 18. Oktober 1896 in der Stadt Jekaterinoslav (heute Dnipro, Ukraine) geboren. Er studierte an der Kunstschule in Odessa und schloss sein Studium um 1915 ab. Adolf Strakhov starb am 3. Januar 1979 in Charkiw.

Dieses Bild stammt aus dem Jahr 1926 und wurde nur kurze Zeit nach dem Tod Lenins geschaffen, als Stalin an Macht gewann. Der Sozialismus sollte die neue Lebensweise sein, den Menschen Macht verleihen und sie von den wenigen Eliten entfernen, und in der Kunst und dem Grafikdesign der Epoche ging es vor allem darum, die Werte und den Nutzen eines sozialistischen Lebens zu projizieren. Strakhovs Bild ist optisch auffällig: Eine Fabrikarbeiterin hält ein rotes Banner, das den Klassenkampf und die Transformation von Frauen im Sozialismus symbolisiert. Strakhov war sowohl Bildhauer als auch Grafiker und Maler, was sich in der kühnen, ziselierten Erscheinung der Frau widerspiegelt und durch den hohen Kontrast der verwendeten Schwarz-Weiß-Palette noch mehr betont wird. Das rote Banner gleicht ihr monochromatisches Gesicht perfekt aus und ihr entschlossener Blick spiegelt Kraft und Überzeugung wider. Hinter ihr stehen Fabrikschornsteine, die die Energie der Arbeiterklasse zeigen, die Bedeutung der Arbeit für die Erreichung einer idealen Welt und uns vielleicht die Hoffnungen und Bestrebungen einer Nation inmitten des Wandels enthüllen.

- Sarah

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