Odilon Redon
Die Arbeit von Redon stellt eine Traumwelt dar, bewohnt von Feen, Monstern, Geistern und anderen Fantasiefiguren. Dies macht ihn typischerweise zu einem Repräsentanten des Symbolismus', einer Kunstbewegung des späten 19. Jahrhunderts mit einer starken Tendenz zum Unterbewusstsein, dem Extraordinären und dem Unerklärlichen.
In diesem Gemälde beobachtet der Zyklop Polyphemus die schlafende Nereide Galathea hinter einem kleinen Berg stehend. Des einäugigen Gigants Liebe verbleibt unerwidert, da Galathea den Flussgott Acis präferiert. Das unnatürlich große Auge ist der auffälligste Teil des Gemäldes. In Redons Arbeit ist das Auge oft eine alles kontrollierende, unabhängige Kreatur, ein Symbol der menschlichen Seele und der mysteriösen, unbekannten inneren Welt.
Die Gefahr durch den Gigant oder eher durch das Auge, das die nackte Frau ausspioniert, wird verstärkt durch die unüblichen hellen Farben. Mit dieser persönlichen, traumartigen Zeichnung eines Themas aus dem Reich der griechischen Götter malte Redon eines der Meisterwerke der symbolistischen Kunst.
Vom 2. Juni bis zum 9. September 2018 zeigt das Kröller-Müller Museum 167 von Redons Arbeiten in der Ausstellung Odilon Redon. La littérature et la musique. Entdecke zusammen mit deiner Familie Feen, Monster und Fantasiefiguren in seinen Arbeiten, indem du das Museumswürfelspiel spielst! Lies mehr über dieses Spiel im DailyArtMagazin.