Selbstporträt

Sir Joshua Reynolds war der berühmteste britische Portätist seiner Zeit. Wann immer du ein Portät eines britischen Aristokraten des 18. Jahrhunderts siehst, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Reynolds es gemalt hat. Er war ebenfalls der erste Präsident der Royal Academy, der einflussreichsten Institution in der britischen Kunstwelt.

Um eine solche Größe zu erlangen, studierte Reynolds die alten Meister, die vor ihm kamen. Einer seiner Favoriten war Rembrandt. (Dies gilt ebenfalls für viele andere Künstler.) Dieses Selbstportät macht deutlich, dass er seine Lektionen gelernt hat, da Reynolds Rembrandt in zwei grundlegenden Hinsichten gefolgt ist.

Die erste ist, dass er ein so theatralisches Selbstportät schuf. Rembrandt malte viele Selbstportäts und viele davon sind recht berühmt heutzutage. Er liebte es in aufwendig gearbeiteten Kostümen zu posieren und sich selbst als andere Charaktere zu malen. Das ist genau das, was Reynolds hier tut.

Zweitens huldigt Reynolds Rembrands wohl berühmtesten Werk Aristoteles mit einer Büste Homers (auch bekannt als Aristoteles betrachtet die Büste Homers). Es ist weit entfernt von einer exakten Kopie, obwohl das imitieren der alten Meister schon immer ein wichtiges Mittel zum Erlernen der Technik war. Die Bildkomposition ist umgekehrt, die Winkel sind leicht anders und Reynolds hat seine Kleidung wesentlich modernisiert. Die Verbindung aber bleibt offensichtlich.

- Alexandra Kiely

P.S. Hier kannst du Selbstportäts von Reynolds liebstem alten Meister sehen - Rembrandt van Rijn!