Selbstportrait

Die italienische Renaissance-Künstlerin Sofonisba Anguissola galt als die bedeutendste Malerin ihrer Zeit. Aus einer relativ armen Adelsfamilie stammend, schuf sie mehr Selbstporträts als jeder andere Künstler in der Zeit zwischen Dürer und Rembrandt. Sie wurde von Michelangelo gelobt, von van Dyck gemalt und von Rubens kopiert. Dieses besondere Gemälde gehört zu den frühesten weiblichen Selbstporträts der Geschichte. Anguissola erscheint bescheiden gekleidet, ohne feinen Schmuck oder andere modische Accessoires, ein Buch haltend, das die Inschrift „Sophonisba Anguissola Jungfrau Se Ipsam Fecit 1554" enthält (Sofonisba Anguissola Jungfrau machte dies 1554 selbst).

Wir sind eingeladen, sie in einer Weise zu betrachten, wie junge Frauen selten, wenn überhaupt, betrachtet wurden: nicht als Ehefrau, Mutter oder als Objekt der Schönheit oder Hingabe, sondern als unabhängige Frau mit Intellekt und Talent. Das Bild galt als so außergewöhnlich, so "exotisch", dass es viele Jahre lang nicht in der habsburgischen Gemäldegalerie, sondern in ihrer Wunderkammer hing.

Wir präsentieren dieses schöne Selbstporträt dank dem Kunsthistorischen Museum in Wien.

P.S. Magst du die Gemälde von Sofonisba? Dann werden dir die von Giovanna Garzoni gefallen! Sieh sie dir hier an <3