Ein grauer Tag by Richard E. Miller - 1910/1911 - 99.69 x 80.33 cm Ein grauer Tag by Richard E. Miller - 1910/1911 - 99.69 x 80.33 cm

Ein grauer Tag

Öl auf Leinwand • 99.69 x 80.33 cm
  • Richard E. Miller - 22. März 1875 - 23. Januar 1943 Richard E. Miller 1910/1911

Wahrscheinlich begann der amerikanische Maler Richard E. Miller im Jahr 1909 in Giverny, Frankreich, in impressionistischen Stil zu experimentieren. Wie auch sein Freund Frederick Frieseke nutzte er häufig seine Frau als Modell und malte gelegentlich auch seine kleine Tochter Elsbeth, die im Juni 1909 in Giverny geboren wurde. Millers Giverny-Bilder wurden von seinen Zeitgenossen aufgrund ihrer frischen Farbpalette, der kraftvollen Pinselstriche, der lebendigen und schimmernden Oberflächenmuster sowie ihres dekorativen Reizes weithin bewundert. Tatsächlich erklärte Miller im Jahr 1912: „Die Mission der Kunst besteht nicht darin, eine Geschichte zu erzählen, sondern eine angenehme visuelle Wirkung zu erzeugen.“

Während seiner Zeit in Giverny bevorzugte Miller zarte Pastelltöne. Helle Rosa-, Grün- und Blautöne sowie Lila und Braungold dominieren seine sanften Farbschemata. Auch die Hintergrundbereiche zeigen oft subtile Kombinationen kontrastierender und komplementärer Farbtöne. Der Künstler präsentierte seine Modelle häufig in luxuriösen Gewändern. Millers Bilder zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Gespür für formale Gestaltung aus, was den Einfluss des Postimpressionismus widerspiegelt. Er besaß umfassendes Wissen über die Chemie der Malerei und nutzte dieses Wissen, um eine individuelle Technik zu entwickeln. Sein Schüler Frederick K. Detwiller bemerkte, dass er „seine Bilder auf saugfähiger Baumwolle begann, ganz ähnlich wie bei einem Aquarell. Er baute sie mit dünnen Pigmentschichten auf und fügte zum Abschluss viele kräftige Farbtöne hinzu.“