Mittagsstunde in den Alpen by Giovanni Segantini - 1892 - 86 x 80 cm Ohara-Kunstmuseum Mittagsstunde in den Alpen by Giovanni Segantini - 1892 - 86 x 80 cm Ohara-Kunstmuseum

Mittagsstunde in den Alpen

Öl auf Leinwand • 86 x 80 cm
  • Giovanni Segantini - 15. Januar 1858 - 28. September 1899 Giovanni Segantini 1892

Reisen wir zu den sonnigen Alpen!

Das Gemälde zeigt eine ruhige ländliche Szene, in das blendende Sonnenlicht der reinen Bergluft gebadet. Es ist ein friedlicher und heller Mittag, typisch für die bergige Schweizer Landschaft. Um die leuchtende Wirkung hervorzuheben, nutzt der Künstler eine reine Farbpalette, dominiert von Gelb, Blau und Weiß, die die Leinwand mit zarten Pinselstrichen füllt. Man kann erkennen, dass Neoimpressionisten wie Seurat und Signac einen großen Einfluss auf den Maler hatte, der das heutige Werk kreiert hat. 

Besonders auffallend ist die Darstellung der Wiese, auf der jeder Grashalm einzeln gemalt zu sein scheint. Da der Horizont relativ weit oben angelegt ist, nimmt dieses Feld einen großen Teil der Leinwand ein und erweckt ein überwältigendes Gefühl von goldenem Licht. Das Motiv fängt meisterhaft die alpinen Hochgebirge bei Italien ein, eine Region, die Segantini sehr gut kannte, und erweckt seine frische Atmosphäre und klare Luft zum Leben.

Giovanni Segantini wurde in Arco geboren, einer Stadt in der Provinz Trentino in Norditalien. Zu dieser Zeit befand sich die Region jedoch noch unter österreichischer Herrschaft und war noch nicht an Italien zurückgegeben worden, was bedeutete, dass er niemals die italienische Staatsbürgerschaft erlangen konnte. Dieses Unglück begleitete ihn sein Leben lang und trotz mehrerer Versuche wurde er nie offiziell als Italiener anerkannt. Im Jahr 1881 wurde er für den angesehenen Prinz Umberto Preis nominiert, der jährlich an die besten italienischen Maler in Mailand verliehen wurde, doch der Preis wurde im verweigert, da er als Ausländer galt. Später, als Mailands Brera Akademie ihm einen Ehrentitel anbot, lehnte er die Anerkennung ab – möglicherweise in Verbindung zu dieser vorherigen Ungerechtigkeit.

PS: Giovanni Segantini liebte Berge, was ihn schließlich das Leben kostete. Lerne mehr über Segantinis Kunst und seine tragische Lebensgeschichte.