Thomas Eakins - 25. Juli 1844 - 25. Juni 1916 Thomas Eakins - 25. Juli 1844 - 25. Juni 1916

Thomas Eakins

25. Juli 1844 • 25. Juni 1916
  • Realizm

Thomas Cowperthwait Eakins war ein amerikanischer realistischer Maler, Fotograf, Bildhauer und Kunstlehrer. Er wird weitgehend als einer der wichtigsten Künstler der amerikanischen Kunstgeschichte angesehen. Für die Dauer seiner professionellen Karriere von den frühen 1870ern bis zu dem Zeitpunkt etwa 40 Jahre später, als seine Gesundheit anfing nachzulassen, arbeitete Eakins akribisch nach dem Leben und wählte die Menschen seiner Heimatstadt Philadelphia als sein Motiv. Er malte einige hundert Portraits, meist seiner Freunde, Familienmitglieder oder bedeutender Persönlichkeiten aus der Kunst, den Wissenschaften, der Medizin und der Geistlichkeit. Zusammengenommen bieten die Portraits einen Überblick über das intellektuelle Leben in Philadelphia während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts; einzeln sind sie prägnante Abbildungen denkender Menschen. 

Zusätzlich produzierte Eakins eine Anzahl großer Gemälde, die das Portrait aus dem Salon und in die Büros, Straßen, Parks, Flüsse, Arenas und chirurgischen Amphitheater seiner Stadt brachten. Diese aktiven Schauplätze im Freien erlaubten es ihm, das Motiv zu malen, welches ihn am meisten inspirierte: die nackte oder leicht bekleidete Figur in Bewegung. Dabei konnte er die Formen des Körpers in vollem Sonnenlicht abbilden und Bilder von Tiefe kreieren, indem er seine Studien von Perspektiven nutzte. Eakins zeigte außerdem ein eifriges Interesse in die neuen Technologien der Bewegungsfotografie, ein Gebiet in welchem er heute als Wegbereiter gilt. 

Nicht weniger wichtig in Eakins Leben war ihm seine Arbeit als Lehrer. Er war als Dozent eine höchst einflussreiche Persönlichkeit in der amerikanischen Kunst. Die Schwierigkeiten die ihn als einen Künstler befielen, der versuchte, das Portrait und die Figur realistisch zu malen, spiegelten sich in seiner Karriere als Lehrer wider und verstärkten sich dort sogar, denn Verhaltens- und sexuelle Skandale beendeten seinen Erfolg und schädigten seinen Ruf. Eakins war eine umstrittene Figur, deren Werk zeit seines Lebens wenig offizielle Anerkennung erhielt. Seit seinem Tod wird er von amerikanischen Kunsthistorikern als „der stärkste, tiefgründigste Realist der amerikanischen Kunst des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts“ gefeiert.