Vlaho Bukovac
Mit diesem Gemälde begann der kroatische Künstler Vlaho Bukovac 1882 im Pariser Salon seine Serie großartiger Akte auszustellen. Die Leinwand des jungen und noch unbekannten Künstlers, der zuvor von Kritikern nicht wahrgenommen worden war, stieß bei der Presse auf großes Interesse, so dass die Straßenhändler: „Der Höhepunkt des Salons! La Grande Iza von Bukovac! “, riefen und die fotografische Reproduktion dieses Gemäldes sich mit Tausenden von Exemplaren verkaufte. Inspiriert von Alexis Bouviers populärem Zellstoffroman von 1879 über eine berühmte Kurtisane mit dem gleichen Titel, der in der Zeitung La Lanterne veröffentlicht wurde, wurde das Gemälde im Stil von Manets Olympia hergestellt, das fast zwei Jahrzehnte älter ist. Obwohl das Kunstwerk heute nach einem typisch akademisch-realistischen Gemälde aussieht, war dieser weibliche Akt mit seiner gewissen Sinnlichkeit, der weichen Modellierung sowie der provokativen Haltung, die den Betrachter offen ansah, zu der Zeit eine erfrischende Abwechslung zu den leblosen und konventionellen Akten, die normalerweise in Salons zu sehen waren. Bukovac malte gerne weibliche Akte wie Iza. Während seiner gesamten Schaffenszeit malte er Aktbilder, platziert in Innenräumen augestattet mit schweren Gardinen oder in romantische Landschaften, in der er das Spiel des Sonnenlichts der Natur als ein Mittel für die Modellierung verwendete. Mit der Zeit wurde seine Palette üppiger und seine Faktur pastoser und unruhiger. Bukovac benutzte eine Pariser Kurtisane, die auch bei späteren Gelegenheiten für ihn posierte, z. B. als Vorbild für dieses Meisterwerk. Für Details engagierte der Künstler aber auch andere Modelle.