In den Flammen tanzen

Im Sommer 1925 verbrachten Gyoshû und seine Familie drei Monate in Karuizawa. Jede Nacht gab es Lagerfeuer, und Gyoshû beobachtete die Motten, die von den Flammen angezogen wurden. Seine sorgfältig skizzierten Mottenbilder sind bis heute erhalten. Während er jede der Motten von oben malte, verwischte er die Rückseite ihrer Flügel, um eine Illusion von ihnen beim Tanzen zu erzeugen. Der Ausdruck der Flammen geht auf die Flammendarstellung zurück, die in buddhistischen Gemälden und Handschriftrollen zu sehen ist, aber seine Darstellung der Flammenspitzen als spiralförmige Formen basiert auf seiner Beobachtung der tatsächlichen Flammen. Die tiefe Dunkelheit des Hintergrunds, von der er selbst sagte: "Wenn ich gebeten würde, diesen erneut zu malen, wäre es eine Farbe, die ich kein zweites Mal erreichen könnte", ist eindeutig ein subtiler Ton, den er nach langem Ausprobieren erreicht hat. Für Gyoshû war diese Arbeit eine Verschmelzung von klassischem Stil und tatsächlicher Beobachtung, die alle in einer höheren Dimension verschmelzen und somit repräsentativ für die Trends und das Bewusstsein der Taishô-Zeit für Realismus und Symbolik stehen. Schön, nicht wahr?