Die nackte Maja

Gestern haben wir Die bekleidete Maja gezeigt, also ist es heute Zeit für Die nackte Maja. Das Gemälde ist bekannt für den direkten und schamlosen Blick des Modells auf den Betrachter. Es wurde auch als eines der ersten westlichen Kunstwerke bezeichnet, das das Schamhaar einer nackten Frau ohne offensichtliche negative Konnotationen (z.B. in Bildern von Prostituierten) darzustellt. Mit dieser Arbeit hat Goya nicht nur die kirchlichen Autoritäten verärgert, sondern auch das Publikum begeistert und den künstlerischen Horizont des Tages erweitert. Das Gemälde enthält viele der Traditionen der Darstellung des Aktes in der spanischen Kunst, markiert aber einen deutlichen Bruch in signifikanter Weise, besonders in ihrem kühnen Blick. Darüber hinaus macht der begleitende Anhänger, der eine Frau in zeitgenössischer Kleidung zeigt, deutlich, dass der Schwerpunkt der Arbeit nicht auf einem mythologischen Thema liegt, sondern auf einer nackten spanischen Frau. Beide Gemälde wurden vom spanischen Premierminister Manuel de Godoy in Auftrag gegeben. Es wird vermutet, dass die abgebildete Frau Godoys junge Geliebte, Pepita Tudó, war.

Es wurde auch vermutet, dass es sich bei der Frau um María del Pilar Teresa Cayetana de Silva y Álvarez de Toledo, 13. Herzogin von Alba, handelte, mit der Goya angeblich romantisch verbunden war und deren Porträt er 1795 und 1797 zweimal malte. Andere glauben, dass die Frau ein Zusammenschluss mehrerer verschiedener Modelle ist.