Ebbe in Grandcamp

Die Geschichte des Neoimpressionismus beginnt 1884 als Georges Seurat (1859-1891) das erste Mal Paul Signac (1863-1935) traf. Die beiden jungen Künstler, die sich in Bezug auf ihren Hintergrund und ihr Temperament gravierend unterschieden, lernten sich bei der Eröffnungsausstellung der Artistes Indépendants kennen, die sich aus Protest gegen die restriktiven Auswahlkriterien der Jury des jährlichen Pariser Salons zugsammengeschlossen hatten. Seurat war 24 Jahre alt und suchte nach klaren Regeln, um Schönheit zu ordnen, da er argumentierte "Kunst sei Harmonie". Als Absolvent der École des Beaux-Arts zeigte er 1884 bei den Artistes Indépendants seine erste große Figurenkomposition Badende in Asnières (London, National Gallery). Das Werk war von der Jury des Salons abgelehnt worden und verlieh einer Szene des modernen Alltags -- Arbeiter, die in einem Industrievorort am Stadtrand von Paris in der Seine baden -- die Dimensionen eines Historiengemäldes. Die Werke des jungen Seurats zeichnen sich durch eine eindringliche Geometrie aus und ab 1882-83 können in seinen Studien, die er direkt vor dem Motiv malte, systematische Arrangements von Farbtupfen wahrgenommen werden, die den Oberflächen seiner Kompositionen eine Gleichmäßigkeit verleihen, die sie mit einer einzigartige Geschlossenheit prägt.