1871 kehrte Monet aus England in die Gemeinde Argenteuil in der Nähe von Paris zurück, wo er bis 1878 lebte. In dieser Zeit malte er häufig seine Frau Camille mit ihrem ältesten Sohn Jean, der 1867 geboren wurde. Jean ist hier in dem zweiten Haus Monets in Argenteuil abgebildet, im Hintergrund erahnt man den Schatten einer Gestalt, welcher wahrscheinlich Camille darstellt. Der Vordergrund besteht aus einem symmetrischen Dekor: Vorhänge mit farbigen Motiven, grünen Pflanzen und dekorativen Vasen, die auch in anderen Gemälden von Monet zu sehen sind. Diese Komposition vermittelt den Eindruck eines Theatervorhangs, der sich zu einer Bühne öffnet. Der Blick des Betrachters richtet sich nach hinten auf den beleuchteten Bereich in der Nähe des Fensters. Das Fischgrätenmuster des Parketts in der Bildmitte verstärkt die Symmetrie der Gesamtansicht und betont gleichzeitig die Perspektive. Von diesem Brennpunkt aus kann man Jean leicht rechts stehen sehen, die Lampe und den Tisch in der Mitte und Camille links sitzend. Die Silhouette des Kindes spiegelt sich auf dem Parkettboden wider, der vom Tageslicht des Fensters erhellt wird.
Diese stille, intime Szene, ein Bild des alltäglichen Familienlebens in Argenteuil, wird in einem blau getönten Raum nachgebildet. Die Farbpalette vermittelt eine Atmosphäre der Ruhe und Poesie, die an die Kindheitswelt des Autors Marcel Proust erinnert, wie er sie später in Auf der Suche nach der verlorenen Zeit beschreiben würde.