Soir Bleu  by Edward Hopper - 1914 - 71.93 x 36.12 in  Whitney Museum of American Art Soir Bleu  by Edward Hopper - 1914 - 71.93 x 36.12 in  Whitney Museum of American Art

Soir Bleu

Öl auf Leinwand • 71.93 x 36.12 in
  • Edward Hopper - 22. Juli 1882 - 15. Mai 1967 Edward Hopper 1914

Sieben Menschen sitzen in Soir Bleu zusammen, eines der frühen (1914) Werke Hoppers in der Whitney Sammlung. Eine gepuderte Prostituierte, ein weißgesichtiger Clown, ein Mann des Militärs mit Schulterklappen, ein Böhme mit Bart, und ein Paar Aristokraten, die sich unter das Volk mischen, sind einander nahe ohne miteinander zu interagieren. Jeder von ihnen, Distanziertheit von den anderen vortäuschend, quält sich in eigenem Kummer. Das Gemäle ist ehrgeizig, aber auch träge - zu unbeholfen in seiner Allegorie der Distanziertheit. Die fehlende Beziehung zwischen Dargestellten wird dem Betrachter nicht aufgedrängt, wie es etwa für einen Ironiker oder Expressionisten üblich wäre. Es ist einfach. Wir sind in einem Café irgendwo in Frankreich. Stammkunden sitzen an den Tischen. Genau in der Mitte, uns zugewandt, sitzt ein Clown. Er trägt einen weißen, mit Rüschen aufgeputzten Aufzug, und sein Gesicht ist ebenso weiß bemalt, mit roten Lippen und einem Paar roten Streifen über den Augen. Er raucht eine Zigarette. Hopper ist ein Maler ohne jeden Sinn für Humor. Er malt ohne Witz, ohne Selbstbewusstheit. Sein Clown durfte einfach nicht glücklich sein. Wir müssen vielleicht auch die Tatsache akzeptieren, dass Hopper den traurigen, Zigarette rauchenden Clown im Café malte, weil er es als ergreifende Szene empfand. Er war so berührt vom depressiven Clown, dass er loszog und eines der albernsten Gemälde dieser Era malte.

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