Der Höllensturz der Verdammten by Peter Paul Rubens - 1620 - 2,86 x 2,24 m Alte Pinakothek Der Höllensturz der Verdammten by Peter Paul Rubens - 1620 - 2,86 x 2,24 m Alte Pinakothek

Der Höllensturz der Verdammten

Öl auf Leinwand • 2,86 x 2,24 m
  • Peter Paul Rubens - 28. Juni 1577 - 30. Mai 1640 Peter Paul Rubens 1620

Vor 439 Jahren wurde Rubens geboren. Aus diesem Anlass präsentiere ich euch eines meiner Lieblingsgemälde, den absolut fantastischen Höllensturz der Verdammten. Es ist auch unter dem Titel Der Sturz der gefallenen Engel bekannt und ein monumentales religiöses Gemälde. Es zeigt ein Gewirr von Körpern, die Verdammten werden vom Erzengel Michael und seinen Begleitern in den Abgrund geschleudert. David Freedberg beurteilt dieses Gemälde als "die prächtigste Ansammlung von üppigem nacktem Fleisch in der westlichen Kunst."

Das Gemälde ist eine Darstellung der Vertreibung der schuldigen und gefallenen Engel durch Erzengel Michael während des Jüngsten Gerichts. Im Moment des Urteils fallen die, die für schuldig befunden und zur Hölle geschickt werden, ihrer Verdammnis in einem Tornado wirbelnder Körper entgegen. Am unteren Bildrand wird ein Mönch hinuntergerissen und von Dämonen angenagt. Über ihm wird eine große Frau vom einem anderen Teufel auf dem Rücken getragen, sein Schwanz wickelt sich um ihre Beine. Aus allen Winkeln starren diese unglücklichen Seelen, sich drehend und windend, entsetzt ihrem schrecklichen Schicksal entgegen oder verbergen ihr Gesicht vor Scham.

Rubens gilt als der Begründer des Barock und der damaligen Darstellung von Bewegung, Körper und Sinnlichkeit. Die Verdammten im Bild sind nackt, wie es Rubens Stil ist, und die Masse wird von einem Wirbelsturm in die Hölle geschleudert, der alle, die gefallen sind, mit sich reißt. Kein Mensch, der der Sünde schuldig gesprochen wurde, wird verschont, das wird besonders an den Seiten des Gemäldes deutlich, wo Menschen vom Fall erfasst werden, die nicht direkt in den Wirbelwind hineingefallen sind. Man sieht, dass die gefallenen Engel noch immer Böses tun, sie quälen die schuldigen Menschen, obwohl sie selbst in den Abgrund gestoßen wurden. Der Unterschied in der Helligkeit von oben nach unten zeigt den Fall aus dem Licht des Himmels in die dunkle Hoffnungslosigkeit der Hölle.

1959 schüttete ein Kunstvandale Säure auf das Gemälde und beschädigte es stark. Er sagte, er habe das Werk nicht direkt zerstört, sondern die Säure "befreit den Betrachter vom Werk der Zerstörung".