Der Taucher

Gustave Caillebotte war ein französischer Maler - ein Mitglied und Förderer der Künstler, die unter dem Namen Impressionisten bekannt waren, obwohl er auf eine viel realistischere Art malte als die anderen Künstler der Gruppe. Caillebotte war für sein frühes Interesse an Fotografie als Kunstform bekannt, was sich in der Komposition seiner Bilder zeigt. Caillebotte kann durchaus zum Neoimpressionismus, der ersten Bewegung nach dem Impressionismus, gezählt werden. Caillebotte zielte darauf ab die Realität so zu malen, wie sie existierte und wie er sie sah, in der Hoffnung die innewohnende Theatralität der Gemälde zu reduzieren. Vielleicht ist es seiner engen Beziehung zu so vielen seiner Kollegen geschuldet, dass sein Stil und seine Technik zwischen seinen Arbeiten deutlich variieren, als ob er sie "ausborgt" und damit experimentiert, anstatt an einem Stil festzuhalten.

Das Zuschneiden und "Hineinzoomen", Techniken die meist in Caillebottes Werken zu finden sind, können auch das Ergebnis seines Interesses an Fotografie sein, aber sie können genauso seinem Interesse an perspektivischen Effekten geschuldet sein. Das Werk, das wir heute zeigen, scheint ein fotografischer Schnappschuss zu sein. Die abgebildete Person ist nicht exakt in einer Tauchbewegung - er positioniert sich zum Tauchen, aber hält still, um die richtige Pose zu halten. In einer Sekunde wird er ins Wasser springen, aber dieser kurze Moment davor war der Interessanteste für Caillebotte.