Martin Johnson Heade
Alles Gute zum #InternationalMuseumDay!
Die sprichwörtliche "Ruhe vor dem Sturm" wird in diesem Seelandschaftenbild des amerikanischen Künstlers Martin Johnson Heade perfekt dargestellt. Die Szene ist eine Studie in Kontrasten: der beleuchtete Vordergrund vor der dunklen Bucht und dem Himmel, das ruhige Wasser und die sitzenden Figuren im Vergleich zu den aufgewühlte Wolken. Noch ist es ruhig, aber die Spannung ist spürbar. In der Mitte des Gemäldes befindet sich das Bild eines Segelbootes, ein starkes weißes Dreieck, das zwei riesige Ovale der Dunkelheit trennt. Es befindet sich zwischen den Ufern, zwischen Sturm und Sicherheit.
Im Gegensatz zu den Künstlern der Hudson River School, die die Größe der Natur durch weitläufige Täler und dramatische Wasserfälle darstellten, sind Heades Landschaften gedämpft und unromantisiert. Er bevorzugte das Malen von Küsten-Salzwiesen in Neuengland, oft mit Heuhaufen. Das Zusammenspiel von Licht und Atmosphäre war sein Hauptaugenmerk, wie in mehreren Gemälden zu sehen ist, die bedrohliche Stürme darstellen Das heutige Gemälde basiert auf einer Skizze, die Heade nach einem Sturm auf Rhode Island's Narragansett Bay um 1858 angefertigt hat. Die Skizze wurde auch zur Grundlage für Thunder Storm an der Narragansett Bay zehn Jahre später.
Sein ganzes Leben lang war Heade von Kolibris fasziniert. Er verbrachte ein Jahr in Brasilien, wo er über vierzig Leinwände mit farbenprächtigen Kolibris in üppigen tropischen Landschaften malte. Er plante, die Bilder in ein aufwändiges Buch, The Gems of Brazil, aufzunehmen, aber seine Vision wurde nicht realisiert. Dennoch malte Heade weiterhin Kolibris, oft mit Orchideen, die zu seinem unverwechselbaren Genre wurden. (Ein solches Bild ist in der Daily Art archiviert).
Später im Leben, als er sich in Florida niederließ, konzentrierte sich Heade auf Stillleben von südlichen Blumen, insbesondere Magnolien. Sein Gemälde von 1890, Giant Magnolias on a Blue Velvet Cloth, wurde 2004 auf einer US-Briefmarke gezeigt. Heade war ein vielseitiger Maler mit einer langen und produktiven Karriere, war aber zu seinen Lebzeiten nur mäßig erfolgreich. Nach seinem Tod 1904 jahrzehntelang weitgehend vergessen, wurde er in den 1940er Jahren wiederentdeckt und ist seitdem für seine künstlerischen Leistungen anerkannt.
- Martina