Hirschkäfer

"Es ist wahr", schrieb Albrecht Dürer, ", dass Kunst in der Natur omnipräsent ist und dass der wahre Künstler sie zum Vorschein bringen kann." Der Hirschkäfer ist eine von Dürers einflussreichsten und am meist kopiertesten Naturstudien. Die Auswahl eines Käfers als Fokuspunkt des Kunstwerkes war in 1505 beispiellos, denn die meisten Zeitgenossen Dürers glaubten, dass Insekten die unterste Schicht der Lebewesen sind. Jedoch war Dürers leidenschaftliches Interesse an der Nature eine typische Erscheinungsform der Renaissance. Dieser Käfer erscheint fast schon heroisch durch sein Aufragen über dem Blatt.

Dürer hat wahrscheinlich diese Zeichnung in seinem Atelier gezeichnet, basierend auf Naturskizzen und dem Gedächtnis. Das Niveau der Ausarbeitung zeigt, dass er es als unabhängiges Kunstwerk bedacht hat und nicht als Vorstudie. Er benutzte Deckfarben an den harten konvexen Außenkanten, um Volumen zu zeigen. Transparente Lavierungen stellen die Lichteffekte dar, wie z.B. die Schattierungen des Körpers.??

In der Nahansicht suggerieren die Beine und der spitze Unterkieferknochen der Kreatur ihre Verwandschaft zu imaginären Bestien der späten Gotikabbildungen der Hölle oder die Versuchung des Heiligen