Selbstporträt

Wir präsentieren dieses atemberaubende Selbstporträt dank des Jüdischen Historischen Museums in Amsterdam. Wir stellen vor: Charlotte Salomon - die große Künstlerin, die Opfer des Holocaust wurde.

Dieses Selbstporträt der jungen jüdischen Berliner Künstlerin Charlotte Salomon (Berlin 1917 - Auschwitz 1943) wurde 1940 in Südfrankreich gemalt, wo sie nach der Flucht aus Nazideutschland Ende 1938 bei ihren Großeltern lebte. Dort nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 entfaltete sich auch in Charlotte Salomons Leben ein persönliches Drama: Ihre Großmutter, die weder die Situation noch ihre gequälte persönliche Geschichte ertrug, wurde verrückt und beging im März 1940 Selbstmord, indem sie aus dem Fenster sprang. In der Zwischenzeit wurde Charlotte Salomon die verborgene Geschichte der Familie mit psychischen Erkrankungen und Selbstmord aufgedeckt. Diese Enthüllungen, der Krieg und die unerträgliche Gesellschaft ihres Großvaters (weil er damit rechnete, dass sie auch Selbstmord begeht) brachten Salomon in eine existenzielle Krise, die sie mit ihrem vielfältigen künstlerischen Talent bekämpfte, indem sie ihr Leben malte und es in ihrem Hauptkunstwerk Leben? oder Theater?, bestehend aus fast 800 Gouachen, neu aufbaute .

1947, nach Salomons Tod in Auschwitz, wurde ihr künstlerisches Erbe in Südfrankreich entdeckt. Dieses Selbstporträt von Salomon, das nicht zu Leben? oder Theater? gehörte wurde zu einer Ikone der jungen und begabten Künstlerin, die eines der herzzerreißendsten und ausdrucksstärksten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts hinterließ.

Das Jüdische Historische Museum in Amsterdam feiert den 100. Geburtstag von Charlotte Salomon (1917-1943) mit einer Sonderausstellung, die ihrem künstlerischen Erbe gewidmet ist: dem Kunstwerk Leben? Oder Theater? (ausgestellt bis 25. März 2018). 

Wenn du mehr erfahren möchtest, lies unseren Artikel "Charlotte Salomon: Death, Life and Theater" auf DailyArtDaily.com