Valentina Visconti trauert um ihren Mann, den Herzog von Orléans by Fleury François Richard - 1802 - 55 x 43 cm Hermitage Museum Valentina Visconti trauert um ihren Mann, den Herzog von Orléans by Fleury François Richard - 1802 - 55 x 43 cm Hermitage Museum

Valentina Visconti trauert um ihren Mann, den Herzog von Orléans

Öl auf Leinwand • 55 x 43 cm
  • Fleury François Richard - 25. Februar 1777 - 14. März 1852 Fleury François Richard 1802

François-Fleury Richard (1777-1852) war ein Maler aus Lyon und Schüler von Jacques-Louis David. Er begann mit Porträtmalerei und historischen Szenen im akademischen Stil. Dieses Gemälde von Valentina Visconti ist das erste bemerkenswerte Bild des Künstlers und brachte eine Wende in die Karriere Fleurys. Mit diesem Gemälde brachte er einen neuen Stil hervor, den Troubadour-Stil.

Das Gemälde wurde im Salon von 1802 gezeigt und hatte sofort Erfolg, wahrscheinlich weil es eine wichtige historische Figur in einem Moment privater Gefühle zeigt. Das Gefühl von Intimität wird auch durch die kleine Leinwandgröße verstärkt, was bei historischen Kompositionen nicht üblich war. Es zeigt Valentina Visconti in einem Zustand tiefer Melancholie: sie weint über den Tod ihres Mannes, den Herzog von Orléans, der 1407 von Johann Ohnefurcht getötet worden war. Diese Komposition wurde durch das Grab von Valentina Visconti und der Inschrift „Nichts ist mir geblieben, ich bin selbst nichts“ inspiriert.

Der Betrachter kann sich leicht in die Frau einfühlen, vielleicht weil François-Fleury diese Komposition nach dem Ende einer Liebesbeziehung gemalt hat. Der Maler, der mittelalterliche Geschichte studiert hatte, malte Valentina in einem realistischen gotischen Innenraum. Das Publikum und die Kritiker schätzten dieses Gemälde aufgrund des Chiaroscuro-Effekts und der lebendigen Farben des grünen Vorhangs, der das Licht dämpft und eine mysteriöse Beleuchtung erzeugt.

Valentina Visconti wurde von verschiedenen Dichtern, u.a. von Eustache Deschamps, für ihre Tugenden gepriesen. Valentina berührt hier einen Windhund, der im Mittelalter für Treue und Loyalität gegenüber dem Ehemann stand.

Tony Goupil