Laurits Andersen Ring
Leider ist das der letzte Sonntag unserer einmonatigen Partnerschaft mit der Sammlung des Statens Museum for Kunst. Aber keine Sorge, wir werden ihre Meisterwerke weiterhin bei DailyArt zeigen. Habt einen schönen Sonntag!
L.A. Ring heiratete 1896, ein Jahr bevor er dieses Porträt seiner Frau, Sigrid Kähler (1874-1923), malte. Er war zu diesem Zeitpunkt 42, sie 22. Daher erscheint es einleuchtend, der Interpretation einiger anderer Kunsthistoriker zu folgen, die in dem Bild eine Liebeserklärung an die schwangere Frau des Künstlers sehen, mit der Verheißung des Frühlings als Symbol für den Vollzug der Liebe.
Mit so viel neuem Glück, Hoffnung und blühenden Pflanzen, die an einem Ort versammelt sind, scheint es, als ob das Bewusstsein für das Gegenteil von Leben, Tod, das zugrundeliegende Thema sei. Oder vielleicht war es die Erfahrung, die Ring mit seiner Malerei zu verarbeiten versuchte.
Ring, ein Atheist, drückte diese Erfahrung in vielen Werken aus. Hier spricht er das Thema an, in dem er Sigrids schwangeren Bauch den verkümmerten und knorrigen Ästen gegenüberstellt. Eine Erinnerung an die Zerbrechlichkeit, die das aufkeimende Leben begleitet, sowohl das des Menschen als auch der Natur.
Das Gemälde schließt sich an eine Reihe anderer monumentaler Porträts von Frauen und Ehefrauen an, die von dänischen Künstlern um 1900 geschaffen wurden. Bilder, die davon zeugen, dass sich die Wahrnehmung der Frauen ändert. Schritt für Schritt befreien sie sich von der Feier der Mutter in der Romantik – einer Sichtweise auf Frauen, die sowohl vor dem weiblichen Körper als auch vor ihrem Intellekt zurückschreckt – und gehen hin zu einem unabhängigeren, selbstsicheren und gelassenen Typ Frau, der Körper und Verstand vereint.