Sita und Sarita

Von einem dunklen Hintergrund und tiefschwarzem Fell aus blicken zwei glänzende Augen den Betrachter in "Sita und Sarita" an, das zu Ehren des Black Cat Appreciation Day ausgewählt wurde. Das von der amerikanischen Künstlerin Cecilia Beaux gemalte Porträt zeigt ihre Cousine Sarah, die verträumt in die Ferne blickt, während sie träge über eine kleine schwarze Katze streicht, die auf ihrer Schulter sitzt. Anstatt die Katze auf Sarahs Schoß zu haben, befindet sie sich auf Augenhöhe mit ihr, ihr schwarzes Fell verschmilzt mit ihrem Haar und steht in scharfem Kontrast zu Sarahs hellem Teint. Mit ihren goldenen Augen auf den Betrachter gerichtet, stiehlt die Katze praktisch die Szene.  

Diese Komposition zeigt Einflüsse von Beaux' Zeitgenossen - die Wiedergabe von Sarahs weißem Kleid mit Falten und Schatten in blassblauen, grauen und braunen Tönen erinnert an Werke der impressionistischen Künstlerin Mary Cassatt (die Beaux während des Studiums in Paris kennenlernte), während die begrenzte Farbpalette eine Anspielung auf James McNeill Whistler ist. 

Beaux malte zwei identische Versionen von "Sita und Sarita". Die erste malte sie 1893 und schenkte sie schließlich einem Museum in Frankreich. Heute befindet es sich im Musée d'Orsay in Paris. Fast dreißig Jahre später, bevor sie sich von dem Gemälde trennte, schuf sie das heutige Bild für sich selbst. Es befindet sich heute in der National Gallery of Art in Washington, D.C.

Also, wer ist wer in dieser charmanten Szene? Beaux verwendete in ihrem Titel spanische Verkleinerungsformen der Zärtlichkeit - Sita bedeutet "die Kleine" und bezieht sich auf die Katze, während Sarita ein Spitzname für Sarah ist. Man beachte, dass das Kätzchen ganz oben auf der Liste steht.

- Martina Koegan

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