Venus

Heute ist der letzte Tag des Sondermonats mit der Sammlung der Alten Nationalgalerie und der Gemäldegalerie (Staatliche Museen zu Berlin) in Berlin. Wir hoffen, es hat Dir gefallen :) 

Kein anderes Bild von Botticelli ist heute so bekannt wie seine Darstellung der Liebesgöttin, nackt, mit ihrem goldenen Haar, das um sie herumspielt. Erstmals seit der Antike erscheint hier ein weiblicher Akt, allein schon wegen seiner erotischen Anziehungskraft darstellungswürdig. Dabei handelt es sich keineswegs um die getreue Darstellung eines realen Modells, sondern um ein stark stilisiertes Ideal: Ihre charakteristische Pose folgt dem antiken Typus der Venus pudica, die schüchtern versucht, ihre Nacktheit mit beiden Händen zu bedecken. Das Berliner Gemälde, dessen Ausführung auf Leinwand damals noch eine Ausnahme darstellte, konzentriert sich ausschließlich auf den Körper der Göttin. Sie steht, fast lebensgroß und isoliert, wie eine Statue im klassischen Kontraposto auf einem schmalen Sims aus grauem Stein.  

Im Gegensatz zu dem berühmten Gemälde mit vielen Figuren in den florentinischen Uffizien ist das Thema hier nicht die Geburt der Venus. Hier steht sie direkt und allein vor dem Betrachter.

Der Florentiner Kunsthistoriker Giorgio Vasari berichtet, dass Botticelli für viele Palazzi seiner Heimatstadt Bilder von schönen nackten Frauen gemalt hat.

P.S.: Du kennst Sandro Botticelli wahrscheinlich wegen seines berühmten Primavera-Gemäldes. Hier sind 7 Dinge, die du nicht darüber wusstest!