Madame Albert Marquet liest by Albert Marquet - 1924 - 73 x 59,7 cm Private Sammlung Madame Albert Marquet liest by Albert Marquet - 1924 - 73 x 59,7 cm Private Sammlung

Madame Albert Marquet liest

Öl auf Leinwand • 73 x 59,7 cm
  • Albert Marquet - 27. März 1875 - 14. Juni 1947 Albert Marquet 1924

Das Jahr 1920 markiert einen Wendepunkt in Marquets professionellem und häuslichem Leben. Nachdem er sich im vorhergehenden Jahr, während er in Paris und Marseilles arbeitete, von seiner schlechten Gesundheit erholt hatte, machte er sich auf die Suche nach einem wärmeren Klima und neuen Themen, die ihn inspirieren würden. Er reiste im Januar von Marseilles nach Algiers. Kurz nach seiner Ankunft schrieb er an Matisse, George Besson (seinen Biografen) und andere, um von seiner neuen Umgebung zu erzählen. Bewaffnet mit einem Brief mit Instruktionen traf er sich mit Marcelle Martinet. Sie nahm ihn auf lange Wanderungen in und um Algiers mit und die beiden heirateten anschließend 1923.

Madame Marquet rief sich den Beginn ihres Ehelebens ins Gedächtnis zurück, eine Zeit, die durchzogen war von häufigen Reisen, fast immer an Orte mit geschäftigen Wasserstraßen wie Häfen, Ports, dem Meer und der Seine: „1923 begannen wir unser gemeinsames Leben mit einem sechsmonatigen Aufenthalt in einer kleinen tunesischen Stadt. Wir lebten einfach, teilten unsere Zeit zwischen Arbeit und Spaziergängen in einem der wunderschönsten Orten dieser Welt auf – weiße und blaue Häuser, die von den Kliffen zwischen Himmel und Wasser hingen – ein Ort so schön, dass Marquet niemals wieder zurückkehren wollte, er sagte, es gebe nichts, was zu seinem Eindruck hinzugefügt werden müsste.”

Madame Albert Marquet liest, gemalt 1924, porträtiert die Frau des Künstlers auf dem Balkon, die Bucht von Algiers überschauend. Madame Marquet schrieb: „Seine Autorität offenbarte sich, sobald er angefangen hatte zu arbeiten; ich habe das festgestellt, wenn ich ihm beim Malen zugeschaut habe, besonders als er mein Porträt gemacht hat. Wenn er angefangen hat zu malen, hörte alles auf zu existieren außer ihm und seinem Werk. Er verfuhr mit Bestimmtheit, als ob er von einer inneren Kraft geführt werden würde. Er eliminierte das Oberflächliche, hob das Essenzielle hervor. Was ihm diese stabile Autorität verlieh, war die Tatsache, dass er tat, was er tun musste, er konnte nicht anders. Keine Mode, kein Geschmack konnten ihn umstimmen.”

Wir sehen uns morgen – im Juli!

PS: Lasst uns einen Ausflug machen! Hier sind von Künstlern geliebte Reiseorte, wie wir sie aus ihrer Kunst kennen.  <3