Édouard Manet
Édouard Manet, eine Schlüsselfigur im Übergang vom Realismus zum Impressionismus, besuchte den Canal Grande in Venedig im September 1875 mit James Tissot, seinem Freund und Malerkollegen außerhalb des Kreises der Impressionisten, dessen Werke wir auch oft auf DailyArt vorstellen.
Im Sommer vor dieser Reise hatte Manet einige Zeit mit Claude Monet gemalt (der Venedig ebenfalls einen Besuch abstattete; schaut euch seine wunderschönen venezianischen Gemälde an). Monets Werke beeinflussten Manet in seinem Umgang mit Licht, Farben und Komposition. Dieses Gemälde zeigt ein Gefühl von müheloser Spontanität, aber es gibt Beweise dafür, dass Manet sich damit nicht leichtgetan hat. Sein Künstlerkollege Charles Toché erinnert sich daran, Manet beim Malen in Venedig beobachtet zu haben, und hielt über ein anderes Gemälde aus dieser Zeit fest: „Was das Blaue Venedig anbelangt, weiß ich nicht, wie oft Manet es wieder von vorn angefangen hat.” In der Tat, sorgfältigen Betrachter*innen sind vielleicht die Pentimenti der Kirchenkuppel aufgefallen, welche ursprünglich weiter oben und weiter rechts angesetzt war, bevor der Künstler das Bild überarbeitete. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten des Malers behält dieses kleine Gemälde die Frische einer rasch gemalten Skizze und demonstriert Manets bravourösen Umgang mit dem Medium.
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