Höflinge im Rosengarten: Eine Dame und zwei Herren by Unbekannter Künstler - ca. 1440–50 - 288,9 x 325,1 cm Metropolitan Museum of Art Höflinge im Rosengarten: Eine Dame und zwei Herren by Unbekannter Künstler - ca. 1440–50 - 288,9 x 325,1 cm Metropolitan Museum of Art

Höflinge im Rosengarten: Eine Dame und zwei Herren

Wandteppich, Kettfäden aus Wolle, Wolle, Seide und Schussfäden aus Metall • 288,9 x 325,1 cm
  • Unbekannter Künstler Unbekannter Künstler ca. 1440–50

Dieses Werk gehört zu einer Reihe von Wandteppichen, die dafür entworfen wurden, um die Wände eines ganzen Raumes auszukleiden. Solche Sets wurden in mittelalterlichen Verzeichnissen oft als chambres („Zimmer”) bezeichnet. Es kann sein, dass dieses Set für den französischen König Karl VII. hergestellt wurde, dessen charakteristische Farben Weiß, Rot und Grün waren. Sein Emblem war ein Rosenstock. Eine königliche Verbindung ist wahrscheinlich, denn die Wandteppiche sind wirklich prächtig. Metallfäden sind nicht nur in die Kleidung und den Schmuck eingearbeitet, den die schick gekleideten Höflinge und Damen tragen, sondern auch in den Blättern, Knospen und offenen Rosen im Hintergrund zu finden. Die Weber*innen stellten solche Wandbehänge auf Grundlage von gemalten Entwürfen in Originalgröße her. Dazu drückten sie die Querfäden (Schussfäden) – jeden andersfarbigen Faden einzeln – fest an ihren Platz, bis alle ungefärbten Längsfäden (Kettfäden) verdeckt waren. Auch wenn mehrere Weber*innen nebeneinander arbeiteten (der übliche Arbeitsprozess) und die einzelnen Teile eines Sets gleichzeitig in verschiedenen Webstühlen bearbeitet wurden, wird die Herstellung mehrere Jahre gedauert haben. Die an den Wänden eines Schlosses oder eines Herrenhauses hängenden Teppiche dienten zur Isolation und vermieden, dass Feuchtigkeit in die Räume gelangte. Zudem stellten sie sichtbar und transportabel den Reichtum und guten Geschmack seiner Besitzer*innen zur Schau.