Henri de Toulouse-Lautrec

Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec-Monfa, auch bekannt als Henri de Toulouse-Lautrec, war ein französischer Maler, Grafiker, Zeichner und Illustrator, dessen Eintauchen in das farbenfrohe und theatralische Leben im Paris des späten 19. Jahrhunderts es ihm ermöglichte, eine Sammlung von verlockenden, eleganten und provokativen Bildern des modernen, manchmal dekadenten Lebens jener Zeit zu schaffen. Toulouse-Lautrec gehört zusammen mit Cézanne, Van Gogh und Gauguin zu den bekanntesten Malern der postimpressionistischen Epoche. Sein Bezug zu den Impressionisten, insbesondere zu den eher figurativen Malern wie Manet und Degas, ist offensichtlich, denn in seinen Werken lassen sich Parallelen zu der distanzierten Bardame in "Eine Bar in den Folies-Bergère" von Manet und den Balletttänzern hinter den Kulissen von Degas ziehen. Sein Stil wurde auch von den klassischen japanischen Holzschnitten beeinflusst, die in Pariser Kunstkreisen zu jener Zeit populär wurden. Er zeichnete sich dadurch aus, dass er Menschen in ihrer Arbeitsumgebung darstellte, wobei die Farben und Bewegungen des bunten Nachtlebens zwar präsent waren, der Glamour jedoch verschwunden war. Er war ein Meister darin, Gruppenszenen zu malen, in denen jede Figur stark individualisiert war. Zu der Zeit, als sie gemalt wurden, konnten die einzelnen Figuren in seinen größeren Gemälden allein durch ihre Silhouette identifiziert werden, und die Namen vieler dieser Figuren sind überliefert. Der Umgang mit seinen Sujets, sei es als Porträts, in Szenen des Pariser Nachtlebens oder als intime Studien, wurde abwechselnd als "einfühlsam" und "leidenschaftslos" beschrieben. Toulouse-Lautrec wurde wegen seiner kleinen Statur und seiner körperlichen Erscheinung verspottet, was ihn dazu veranlasste, seine Sorgen in Alkohol zu ertränken. Am 9. September 1901 starb er im Alter von 36 Jahren an den Folgen von Alkoholismus und Syphilis auf dem Anwesen seiner Mutter, dem Château Malromé in Saint-André-du-Bois.