Edgar Degas
Für Degas, dessen Oeuvre vor allem in die Zeit zwischen der 1860er bis 1900 datiert, ist Frauen, die ihre Haare bürsten aus Mitte der 1870er Jahre ein relativ frühes Werk und es ist das früheste des Künstlers in der Phillips Collection. Es zeigt eine der ersten Manifestationen eines Sujets, das ihn während seiner gesamten Karriere beschäftigte und in dramatischen späten Pastellen gipfelte. Die ungeschickten Haltungen, die Frauen in der Privatheit ihrer Boudoirs annehmen, wenn sie sich baden und pflegen, beschäftigten Degas endlos und wurden zu einem beständigen Thema, welches für sein Werk von zentraler Bedeutung ist. In diesem Gemälde, das in Öl auf Papier ausgeführt ist, zeigt Degas drei Ansichten einer jungen Frau, die ihre Haare kämmt.
Sie steht, ihre langen Locken hängen an der rechten Seite ihres Körpers herab; sie sitzt auf einem Stuhl, mit den Haaren über ihren Kopf geworfen und sie sitzt am Boden und kämmt sie auf die linke Seite ihres Kopfes. Barfuß und in ein Nachthemd gekleidet, könnte sie sich in ihrem Ankleideraum bewegen, aber Degas vervollständigte das Bild, indem er ihm eine Landschaftskulisse gab, vermutlich eine reine Erfindung und eine, die die Figuren in Zeit und Raum vereint. Die drei Positionen lassen die Bewegungen des Models und die Bewegung des Künstlers um sie herum erahnen. Dabei geht es um eine Herangehensweise, die den Künstler für den Rest seines Lebens beschäftigen wird, die Herausforderung, Bewegung zu vermitteln. Duncan Phillips schätzte Degas Verbindung von Einflüssen, einschließlich derjenigen der japanischen Holzschnitte, die häufig Frauen zeigen, die in private Beschäftigungen vertieft sind. Phillips' Ankauf des Werkes 1940 leitete das Jahrzehnt ein, in dem er seine wichtigsten Erwerbungen der Werke des Künstlers tätigte.
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