Der Sturz der rebellierenden Engel by Pieter Bruegel der Ältere - 1562 - 162 x 117 cm Koninklijke Musea voor Schone Kunsten van België Der Sturz der rebellierenden Engel by Pieter Bruegel der Ältere - 1562 - 162 x 117 cm Koninklijke Musea voor Schone Kunsten van België

Der Sturz der rebellierenden Engel

Öl auf Tafel • 162 x 117 cm
  • Pieter Bruegel der Ältere - ca. 1525 - 9. September 1569 Pieter Bruegel der Ältere 1562

Bruegel malte dieses Bild während er noch in Antwerpen lebte und Zeichnungen an Hieronymus Cock lieferte. Den damals dominierenden italienischen Vorlagen den Rücken kehrend tauchte er ein in die zu der Zeit altmodischen Traditionen der Welt des Hieronymus Bosch. Eine offensichtlich unentwirrbare Mischung aus Gestalten und Formen offenbart sich hier unserem erstaunten Blick. Aus der Tiefe des Raumes in einen Ring aus Licht hervortretend werden Monster wie von einer sich brechenden Welle auf die Erde geschleudert. Sie werden von Engeln bekämpft, angeführt von St. Michael, dünn wie ein Stock in seiner goldenen Rüstung, mit seinem Schwert nach dem Drachen mit den sieben gekrönten Köpfen schlagend, auf dem er steht. Die Schlacht des Erzengels mit den gefallenen Engeln wird in der Offenbarung des Johannes beschrieben und seit dem Mittelalter bis heute häufig in Illustrationen dargestellt. In Bruegels Wiedergabe wird die Gewalt nicht in der bitteren Natur der Schlacht dargestellt – tatsächlich erscheinen St. Michael und seine dürftigen Truppen nicht besonders herausgefordert durch die Dämonen – sondern durch die Intensität des Falles – höllisch und unendlich – dieser kriechenden, scheußlichen Vielzahl, die die gesamte Oberfläche des Bildes in einer beachtenswerten Einigkeit überzieht, was die Wirkung noch verstärkt. Minutiös beobachtete Elemente von Pflanzen, Tieren, Mineralien und Menschen und diese kombinierend zu vermischten, deformierten Wesen erschafft Bruegel Kreaturen, die zu den abstoßendsten und gleichzeitig interessantesten und fantastischsten Geschöpfen gehören, die man sich vorstellen kann. Muschelschalen aufgepfropft auf gigantische Garnelen, ein menschlicher Kopf mit den Flügeln eines Schmetterlings auf einem formlosen, aufgedunsenen Körper, ein geschwollener Gnom mit einem gefiederten Helm auf dem Kopf und eine Sonnenuhr tragend, träge Fische mit Armen, Eidechsenschuppen, Schalentierklauen…eine scheinbar endlose Liste. Klicken Sie auf das Bild, um es in Vollansicht zu betrachten.

Einen schönen Sonntag Ihnen allen!