Neid by Heinrich Aldegrever - 1552 - 105 x 65 cm National Museum of Slovenia Neid by Heinrich Aldegrever - 1552 - 105 x 65 cm National Museum of Slovenia

Neid

Gravur • 105 x 65 cm
  • Heinrich Aldegrever - 1502 - ca. 1558 Heinrich Aldegrever 1552

Welch tiefgreifenden Einfluss der Meister der Renaissance, Albrecht Dürer, auf die zeitgenössische europäische Gravurkunst hatte kann man an der Kupfergravur seines landsmannes Heinrich Aldegrever erkennen. Mitglied der Gruppe der Kleinmeister, die diesen Namen durch ihre peinlich genauen miniaturformatigen Gravuren erlangten, entwarf er seine Motive stilistisch und formal in der Dürer-Tradition und ahmte sogar dessen Signaturstil auf diesem großartigen Exemplar nach. Seine Reihe an Kupferstichen ist ein ikonographisches Spiegelbild der Gesamtheit der Renaissance, bestrebt, seine innere Ordnung in Kategorien nach Größe und Menge zu systematisieren und zu beobachten (einschließlich der Moral)

Aldegrever’s Neid (Invidia), ein Druck aus der Serie der allegorischen Darstellungen der Laster oder der Sieben Todsünden (auch damals, wie heute, erscheinen sie als Gegenkräfte der Sieben Tugenden), basiert auf dem biblischen numerischen Symbolismus und der christlichen Moralmetapher. Die theologische und moralische Bedeutung der Kupferstiche drückt sich in reichem, künstlerischen Symbolismus aus, die die negative Natur der dargestellten Personifizierung illustriert: die unzüchtige Haltung der Neid-Gestalt auf dem Rücken des Monsters, die verflochtene Schlange auf der Fahne und der Skorpion auf dem heraldischen Schild (dieses Tiere, die, wie die Sünde, die Menschlichkeit vergiften), die Fledermaus als Symbol der durch Neid hervorgerufenen Blindheit oder Selbsttäuschung, und so weiter.