Die Gründung von Santiago

Pedro Lira war ein chilenischer Maler, der im 19. Jahrhundert den größten Einfluss auf die Entwicklung der chilenischen Nationalkunst hatte. Er ist einer der vier großen Meister der chilenischen Malerei. Alle vier hatten ihre Ausbildung in Frankreich vertieft, aber nach seiner Rückkehr nach Chile war Lira derjenige, der das Meiste aus seiner Kunstausbildung machte und Direktor der Schule für die Bildenden Künste wurde, sowie Gründer des Chilenischen Nationalmuseums für Bildende Kunst.

Die Gründung von Santiago misst 2,5 x 4 Meter (98,5 x 157,5 Zoll). In der Mitte des Bildes befindet sich die Schwerthand von Pedro de Valdivia, einem spanischen Conquistador und Gründer der Stadt Santiago am 12. Februar 1541. In der unteren Mitte des Gemäldes befindet sich ein einheimischer Mann namens Huelén Huala, dessen Hand auf den Gründungsort am Boden zeigt - der Hügel Santa Lucia, heute eine Touristenattraktion im Stadtzentrum. Im Hintergrund sieht man den Mapocho-Fluss und die chilenischen Anden; oben rechts sind zwei weitere Einheimische, die über den Ort wachen. Die indigene Bevölkerung ist im Vergleich zu den Spaniern in geringerer Anzahl und in schlechterem Zustand dargestellt; die Handgeste unter den Füßen von Pedro de Valdivia stellt eine Dienerposition dar.

Eine Nebelfigur, die sich in einen leichten Mantel gekleidet hinter Francisco de Villagra versteckt, hat eine religiöse Darstellung, wenn auch ohne entsprechende Symbole (kein Kreuz oder Flagge). Im Entwurf des Bildes malte Lira diese Figur in ihrem vollen Profil, mit femininen Gesichtszügen, die als Inés de Suárez, eine Lebensgefährtin von Pedro de Valdivia eingeordnet wurde. Der Kopf eines Soldaten in einem Helm direkt hinter ihr, wie eine Spiegelreflexion, repräsentiert ihren Geist als Kriegerin und begleitet Pedro de Valdivia bei diesem wichtigen Anlass.

- Evgenija Ivanova

P.S. Kunst und Politik waren schon immer eng miteinander verwoben. Entdecke hier Gemälde für unsere unsicheren Zeiten.