Der Triumph des Bacchus by Diego Velázquez - 1628-1629 - 165 cm × 225 cm Museo del Prado Der Triumph des Bacchus by Diego Velázquez - 1628-1629 - 165 cm × 225 cm Museo del Prado

Der Triumph des Bacchus

Öl auf Leinwand • 165 cm × 225 cm
  • Diego Velázquez - getauft am 6. Juni 1599 - 6. August 1660 Diego Velázquez 1628-1629

Zeit für einen Gedanken über die Kunst am Mittwoch, kuratiert von unserem portugiesischen Freund Artur :)

Vergiss die Absichten, für die Anhänger des Utilitarismus kommt alles auf den nachweisbaren Effekt dessen an, was getan wurde - die Nützlichkeit der eigenen Taten bestimmt deren Wert. Und "nützlich sein", für jene die sich diese Perspektive zu eigen machen wollen, besteht daraus das Gemeinwohl zu fördern: Glücklichsein wird als Empfinden von Freude und Abwesenheit von Schmerz verstanden. Wenn also ein Hedonist, wie Dionysus (der griechische Gott des Weines, der Ekstase, und des Theaters) oder sein hier gezeigtes römisches Äquivalent Bacchus, nach Athen reisen würde mit der Absicht, nach einem Besuch einer furchtbaren Theatervorstellung, die Stadt zu zerstören, aber damit endet alle fröhlich betrunken zu machen, dann wäre seine Tat nicht nur hinnehmbar, sondern sogar wertvoll. Stellen wir uns eine andere Situation vor: Velázquez kommt in Madrid mit Tortillas für alle im Hof des Königs Philip IV an, und noch am selben Abend malt er ein wunderschönes Barock Portrait für ein blindes Mädchen. Das Mädchen verliert das Gemälde und niemand kann es betrachten. Mit dieser Denkweise wäre es wertvoller gewesen Tortillas zu bringen, als das Gemälde zu erschaffen... Jeremy Bentham, letzte Woche berichtet, meinte ein Kartenspiel könnte den gleichen Wert haben wie ein Kunstwerk. Für ihn konnte allgemeines Glück mathematisch ausgedrückt werden, indem die Menge umfassender Freude berechnet wird, die von einer Handlung herbeigebracht wird, zusammen mit der Abwesenheit des Leidens, die sie bieten würde - abhängig von deren Intensität und Dauer. Dadurch gewinnen Handlungen und menschengemachte Objekte an empirischem und objektivem Wert, mit dem es möglich ist quantifizierbare Vergleiche zu stützen. Aber können zwei von Natur aus so verschiedene Dinge, wie Flegel und Musik/Tortillas und Gemälde, so verglichen werden? - Stuart Mill war nicht dieser Meinung, und wir werden uns nächste Woche mit ihm beschäftigen :)

Artur Deus Dionisio (ja, auf portugiesisch heißt es tatsächlich wörtlich übersetzt "Arthur Gott Dionysus" - ich werde etwaige zukünftige Alkoholprobleme meinem Nachnamen zuschreiben)