Landschaft mit dem Fall des Ikarus

Dieses Meisterwerk schrieb man lange Pieter Bruegel zu, obwohl technische Untersuchungen 1996 diese Zuschreibung in Zweifel zogen. Das Bild ist wahrscheinlich eine Version eines verloren gegangenen Originals von Bruegel, das aus den 1560er Jahren oder wenig später stammte. Es wurde in Öl gemalt, wohingegen Bruegels andere Bilder mit Temperafarben auf Leinwand gemalt wurden. In der griechischen Mythologie gelang es Ikarus mit Flügeln zu fliegen, die ihm sein Vater Daedalus angefertigt hatte und deren Federn mit Wachs zusammengehalten wurden. Entgegen der Warnungen seines Vaters flog Ikarus zu nahe an die Sonne heran. Das Wachs schmolz und der arme, stolze Ikarus fiel ins Meer und ertrank. Knapp unterhalb des Schiffes kann man seine Beine im Wasser sehen. Durch die Betonung alltäglicher Ereignisse, die, trotz des unbeobachteten Tods des Ikarus, weiterhin stattfinden, könnte das Bild die menschliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden darstellen.