Genien (Figuren aus einem Ballett)  by Paul Klee - 1922 - 24 x 16.5 cm Zentrum Paul Klee Genien (Figuren aus einem Ballett)  by Paul Klee - 1922 - 24 x 16.5 cm Zentrum Paul Klee

Genien (Figuren aus einem Ballett)

Feder, Aquarell, und Bleistift auf Papier auf Karton • 24 x 16.5 cm
  • Paul Klee - 18. Dezember 1879 - 29. Juni 1940 Paul Klee 1922

Wir zeigen euch das heutige Werk dank des Zentrums Paul Klee, wo "Genien" (Plural von "Genius") in der aktuellen Ausstellung "Paul Klee: Bewegte Bilder" ausgestellt ist. Ich hätte es gerne live in Bern gesehen - viel Vergnügen!

Genius, die Wortwurzel von "Genien" wie von Paul Klee im Titel dieses Werks verwendet, bezieht sich auf beschützende Geister in antiker römischer Religion. In jedem Menschen - und nur in Menschen - verweilt ein Genius, der stirbt, wenn die Person stirbt. Der Genius repräsentiert die Persönlichkeit und die Fähigkeit sich fortzupflanzen. Dies gibt Anlass für die heutige Verwendung des Wortes "Genie", welches sich auf die kreative Kraft und die Quelle der Inspiration einer besonders begabten Person bezieht. Die zwei Figuren im Aquarell Genien (Figuren aus einem Ballett), 1922 gemalt, sind leicht als zwei Tänzerinnen zu erkennen. Die Haltung der Beine und die ausgestreckten Arme, die fast wie Flügel aussehen, lassen keine Zweifel daran. Die Figuren sind magisch arrangiert: die größere Tänzerin hat strahlend blaue Augen, einen anmutigen Torso, und wendige kleine Schuhe; die kleinere trägt einen weißen Rock, und ihr Gesicht hat fast die From eines Violinschlüssels. Klee stellt jedoch nicht einfach nur zwei Tänzerinnen in Bewegung dar. Er bedient sich aller anderen Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, wie Linien, Form, und Farbe, um die Dynamik der Szene zu betonen. Die Konturen der beiden Figuren werden wie ein Echo wiederholt, als wären die verschiedenen Momente einer Bewegung aufgenommen worden. Die Schattierung des Vordergrundes wird dunkler, je näher sie dem Rand des Bildes kommt. Am unteren Ende des Werkes geht sie jedoch oben von einer dunklen in eine fast weiße Farbe unten über. Dadurch wird die Stimmung einer Bühnenaufführung heraufbeschworen, in welcher die Tänzerinnen hell erleuchtet sind und der Hintergrund in Dunkelheit gehüllt bleibt.