Sternennacht

Zu den emotionsgeladensten Landschaftsbilder aus Munchs Ekely-Zeit gehört eine Gruppe blautöniger Winternachtbilder, die er in einer kurzen Zeit zwischen 1922 und 1924 malte. Die Motive, die er von seinem Haus in Ekely sah, vermitteln ein Gefühl von Ruhe, Harmonie und Stabilität, die teilweise durch abgerundete Formen erreicht wird, die zusammen eine feste und zielgerichtete Konstruktion bilden. Die Bilder werden durch den Sternenhimmel beleuchtet, dem Nachtlicht über der Stadt und dem Licht aus seinem eigenen Zimmer. In Sternennacht könnt ihr einen Schatten erkennen, der durch das starke Licht aus dem Innenraum auf die Verandastufen geworfen wird. Der Schatten, vielleicht Munchs eigener, trägt dazu bei, dass das Bild an die Einsamkeit im Angesicht des Todes erinnert. In der gleichen Zeit als Munch die Winterlandschaften bei Ekely malte, interessierte er sich sehr für Henrik Ibsens Stück John Gabriel Borkman. Der Schatten Munchs, den wir in der Sternennacht sehen können, könnte auch als jener Borkmans interpretiert werden, als der alte Mann auf seinem Weg in die Winternacht, um in der tragischen Schlussszene des Stücks zu sterben. 

Ihr habt vielleicht schon bemerkt, dass ich ein echter Fan von Munch bin - ich präsentiere viele seiner Werke. Dieses ist eines meiner Favoriten :) Schöne Feiertage!