Heilige Katharina von Alexandria by  Caravaggio - ca. 1598-99 - 173 x 133 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza Heilige Katharina von Alexandria by  Caravaggio - ca. 1598-99 - 173 x 133 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza

Heilige Katharina von Alexandria

Öl auf Leinwand • 173 x 133 cm
  • Caravaggio - 29. September 1571 - 18. Juli ? 1610 Caravaggio ca. 1598-99

Wir setzen unseren besonderen Monat mit der Sammlung des Museo Nacional Thyssen-Bornemisza mit diesem erstaunlichen Caravaggio fort, der ein wahres Meisterwerk des Barock ist! Viel Vergnügen!

Dieses Gemälde wurde mit ziemlicher Sicherheit von Caravaggios erstem Mäzen, Kardinal Francesco Maria del Monte, in Rom in Auftrag gegeben. Die Figur der heiligen Katharina wurde in einer auffallend natürlichen Pose festgehalten und als Fillide Melandroni, eine gefeierte Kurtisane jener Zeit, identifiziert. Reich gekleidet in ein einer Prinzessin angemessenes Gewand und auf einem Kissen kniend, blickt sie den Betrachter an, der von den Attributen ihres Martyriums umgeben ist: dem brechenden Rad, dem Schwert, mit dem sie enthauptet wurde, und der Handfläche der Märtyrerin. Die dramatische Beleuchtung der Szene erzeugt einen für Caravaggio charakteristischen Hell-Dunkel-Effekt, dessen Umgang mit Licht und Volumen - wie auf dieser Leinwand deutlich wird - sowohl in Italien als auch in ganz Europa beträchtliche Auswirkungen haben sollte.

Die Heilige Katharina, die hier reich wie eine Prinzessin gekleidet und auf einem kostbaren roten Damastkissen kniend dargestellt ist, scheint den Betrachter direkt anzuschauen. Die für ihre Gewänder verwendete Farbpalette, die Blau- und Veilchentöne kombiniert, ist typisch für die norditalienische Malerei. Die Heilige kann anhand ihrer traditionellen Attribute des zerbrochenen, mit Stacheln versehenen Rades, des Schwertes, mit dem sie enthauptet wurde, und der Palme des Martyriums identifiziert werden. Das Zusammenspiel der schrägen Linien, die zwischen den Folterinstrumenten, der Schrägstellung des Körpers, der Blickrichtung und dem Lichtstrahl, der die Figur beleuchtet, hergestellt werden, ergibt eine visuell sehr gelungene Komposition, zu der die starke Modellierung durch das Helldunkel zweifellos beiträgt.

Es wurde festgestellt, dass die Lichtquelle in diesem Werk von rechts fällt, was im Werk Caravaggios ungewöhnlich ist. Dieses Detail hat zu der Vermutung geführt, dass das Gemälde für einen bestimmten Ort entworfen wurde, an den der Künstler die Komposition, wie in anderen Gemälden auch, angepasst hat.

- Mar Borobia

P.S. Weißt du, wie Caravaggio gestorben ist? Die Antwort ist nicht einfach, sieh hier nach.

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