Kleopatra und der Bauer by Eugène Delacroix - 1838 - 97.8 x 127cm Ackland Art Museum Kleopatra und der Bauer by Eugène Delacroix - 1838 - 97.8 x 127cm Ackland Art Museum

Kleopatra und der Bauer

Öl auf Leinwand • 97.8 x 127cm
  • Eugène Delacroix - 26. April 1798 - 13. August 1863 Eugène Delacroix 1838

Eugène Delacroix lässt sich in seinem Meisterwerk von William Shakespeares Tragödie von Antonius und Kleopatra inspirieren und verwendet diesen Prototyp, um Akt IV, Szene II, darzustellen. Die Motivationen der Figuren in Shakespeares Stück sind parallel zu den Motivationen der beiden Figuren in Delacroix Kleopatra und der Bauer. Das Stück beeinflusst nicht nur Delacroix künstlerischen Stil, sondern prägt das Gemälde selbst. Bei der Betrachtung von Delacroix Kleopatra und der Bauer fällt der Blick sofort auf das schöne, weiße Gesicht der Königin. Ihre makellose Haut erleuchtet die Kammer, in der sie sitzt, und ihr Schmuck funkelt glänzend. Luxuriöse Juwelen zieren ihren rechten Arm, ihren Hals und ihre Krone, verstärken den Kontrast zu ihrem blassen Fleisch und geben ihren königlichen Status preis. Delacroix verleiht ihr sofort eine fast unsterbliche Persönlichkeit mit ihrer Ausstrahlung und umfassenden Zeichen des Reichtums. Ein genauerer Blick auf die Ladung des Bauern zeigt das Bild einer Schlange, die im Korb aus Feigenblättern und Früchten verschachtelt ist und ihren Kopf zwischen dem muskulösen rechten Arm des Mannes und seinem gepunkteten Fell hebt. Die sich windende Form der Schlange scheint das einzige sich bewegende Objekt im Gemälde zu sein und macht es zusammen mit den grünen und gelben Schuppen zum realistischsten Element des Gemäldes. Sobald die Anwesenheit der Schlange bemerkt wird, hat das Gemälde eine neue Bedeutung. Es wird deutlich, dass Cleopatras Gesicht dem Feigenkorb zugewandt ist und ihr ernster Gesichtsausdruck wahrscheinlich von der Anwesenheit der Schlange beeinflusst wird. Trotzdem wirkt das Lächeln des Bauern irgendwie einladend und erweckt den Eindruck, dass er Cleopatra den Feigenkorb anbietet.