Der verletzte Hirsch

Später in ihrem Leben interessierte sich Kahlo für alte östliche Religionen und Mystik. Der verletzte Hirsch assimiliert ihr mexikanisches und europäisches Erbe mit östlichen Überzeugungen. Das Bild zeigt Kahlos Kopf auf einem Hirsch, der mit Pfeilen durchbohrt ist. Die Pfeile beziehen sich zweifellos auf ihre eigenen Schmerzen und Leiden aufgrund ihrer Verletzungen sowie auf ihre schädliche Ehe mit Diego Rivera. Am Ende des Gemäldes hat Kahlo „Karma“ geschrieben, das auf die östlichen mystischen Überzeugungen anspielt. Sie kombiniert auch das östliche Glaubenssystem mit aztekischen Traditionen. Als altes aztekisches Symbol gilt der Hirsch als der rechte Fuß: In diesem Gemälde spielt sie auf ihre verletzte rechte Seite an. Ihr Fuß war bei einem Busunfall gequetscht worden, und ihr rechtes Bein war an elf Stellen gebrochen worden. Ein Jahr vor ihrem Tod wurde ihr rechtes Bein aufgrund von Komplikationen durch Wundbrand bis zum Knie amputiert.