Die verbotene Reproduktion

Vor zwei Wochen sahen wir uns bei “Mittwoch Gedanken zur Kunst” mit Nietzsches romantischem Zugang zur Kunst konfrontiert, der besagt, dass ein Werk aus dem Geist des Künstlers entstehen muss, als die authentische Emanation der Individualität des Schöpfers. Diese Sichtweise, die so oft aufgegriffen wurde, sieht den Künstler als Märtyrer für seine eigenen Gefühle, aus denen die Kunst hervorgeht. Bei dem Buch, das in diesem Gemälde von Magritte abgebildet ist, handelt es sich um Poes "Die Geschichte von Arthur Gordon Pym”, eine Ode sowohl an die romantische Philosophie, die Poe verkörpert, als auch an die Unkenntnis seiner wahren Natur. In diesem mysteriösen Buch muss sich Arthur Pym durch extreme Navigationsumstände mit einem unbekannten Selbst auseinandersetzen. Das zeigt, wie problematisch es ist, Kunst ausschließlich aus den eigenen Gefühlen abzuleiten - die Entfernung, die man sich selbst gegenüber fühlen kann, macht die Ausstrahlung des Stückes noch komplexer. Wie dieses Gemälde vorzuschlagen scheint, in dem man nicht "das Gesicht im Spiegel" sieht und nur das halbe Buch widergespiegelt wird. Stellt euch außerdem vor, die gleichen Emotionen für die lange Zeit aufrechtzuerhalten, die es braucht, um ein Kunstwerk zu erstellen, das Qual darstellt, von der ersten Skizze bis zum letzten Detail. Wie ein portugiesischer Dichter und Schriftsteller, Fernando Pessoa, eine der wichtigsten literarischen Figuren des 20. Jahrhunderts, einmal schrieb: “Der Dichter ist ein Fälscher \ Der so gut ist in seiner Tat \ Er fälscht sogar den Schmerz \ des Schmerzes, den er in Wirklichkeit spürt.” Artur Deus Dionisio Übrigens ist heute Arturs Geburtstag :) Parabéns! :)