Der Verlorene Jockey

Le jockey perdu, Gouache auf Papier, ist eines der großformatigsten Gouachemalereien von René Magritte und eine Variation von einem der Lieblingsthemen des Künstlers - das verrückt platzierte Pferd, das mit seinem Reiter durch eine unpassende Landschaft prescht. In dieser Gouache hat Magritte auch einige andere Motive eingeführt: Über dem verlorenen Jockey aus dem Titel schwebt eine mysteriöse Kugel, während die ganze Szene durch ein seltsames, felsiges Portal gezeigt wird, als befänden sich die Betrachtenden in einer gigantischen Höhle am Rand dieses flachen Buschlandes. Magritte befasste sich erstmals 1926 mit dem Thema von Le jockey perdu, einer Wendezeit für den Künstler, in der er plötzlich ein Mittel fand, die Mysterien der Welt aufzudecken - die poetischen Assoziationen zwischen den Objekten, die unsere Realität ausmachen und die wir alle für selbstverständlich halten. Seine seltsamen Gegenüberstellungen forderten die Betrachenden. Sie verlangen von uns, die Eigenschaften der alltäglichen Elemente der Welt um uns herum neu zu betrachten. In dieser Gouache von Le jockey perdu lässt sich also sehen, dass die Rennstrecke, die normalerweise einen Jockey beherbergen würde, fehlt, der Rennfahrer aus dem Zusammenhang gerissen wird. Gleichzeitig schwebt ein fremder neuer Planet über ihm als wäre er Teil der Erdatmosphäre; diese Kugel hat die Sonne und den Mond ersetzt; seine drohende Präsenz fügt dem gesamten Bild eine kosmische Wunderlichkeit bei.