Karte der Hölle by Sandro Botticelli - ca. 1480-1490 - 33 × 47.5 cm  Die Vatikanische Bibliothek Karte der Hölle by Sandro Botticelli - ca. 1480-1490 - 33 × 47.5 cm  Die Vatikanische Bibliothek

Karte der Hölle

Feder und Pinsel auf Pergament • 33 × 47.5 cm
  • Sandro Botticelli - ca. 1445 - 17. Mai 1510 Sandro Botticelli ca. 1480-1490

Dies ist Botticellis Karte der Hölle, wie sie Dante in seinem epischen Gedicht Inferno aus dem 14. Jahrhundert beschrieben hat. Dante stellte sich die Hölle als einen Abgrund oder eine riesige Höhle vor, die zum Mittelpunkt der Erde führt und geschaffen wurde, als Gott Luzifer aus dem Himmel vertrieb. Luzifer steckt in der Mitte fest, gefangen im Eis. Dante beschreibt eine Reise durch die Hölle in Begleitung seines Freundes, des Dichters Virgil. Beim Abstieg durchlaufen sie neun Ringe, die verschiedene Kategorien von Sünden repräsentieren. Die ersten fünf Ringe sind für Menschen, die ihre Begierden nicht kontrollieren konnten: Wollust, Völlerei, Gier, Zorn und Rache. Auch ungetaufte Seelen und anständige Heiden wohnen hier. Die Ringe sechs und sieben sind für Ketzerei und Gewalt: Mörder, Selbstmörder, Gotteslästerer und Sodomiten. Die Ringe acht und neun sind für Betrug und Verrat: Hexen, Diebe, Astrologen, Verführer, korrupte Politiker, Alchimisten und Zwietracht säende Menschen. Ein interessantes Detail ist, dass Dante die Begegnung mit dem Gründer des Islam, Mohammed, in diesem Ring beschreibt. Dante und viele seiner Zeitgenossen betrachteten den Islam als einen Ableger des Christentums.