Memnon-Pietà by  Douris (Maler) und Kalliades (Töpfer) - 490–480 BC - 12 cm x 26,9 cm Musée du Louvre Memnon-Pietà by  Douris (Maler) und Kalliades (Töpfer) - 490–480 BC - 12 cm x 26,9 cm Musée du Louvre

Memnon-Pietà

Keramik • 12 cm x 26,9 cm
  • Douris (Maler) und Kalliades (Töpfer) - 5. Jahrhundert v. Chr. Douris (Maler) und Kalliades (Töpfer) 490–480 BC

Schaut euch um: Was ist das nächste Kunstwerk, das ihr sehen könnt? Je nachdem, wo ihr seid, könnt ihr möglicherweise gar keines sehen. Nun stellt euch vor, ihr kommt aus der fernen Zukunft. Versucht, durch die Augen eines futuristischen Wesens zu sehen und seht euch noch einmal um. Die alltäglichen Objekte, die euch umgeben, haben soeben eine neue Bedeutung bekommen, da sie seltsam und antik sind: Ihre Form, ihr Zweck und Design sprechen von einer alten Zeit. Sie nehmen die Mystik der Neugierde an, so wie ägyptische Kämme, griechische Keramik oder byzantinische Truhen in unseren Augen.  

Das ist eine seltsame Eigenart der Kunst! Beim Besuch des Louvre entdecken wir Stücke, die feierlich bewundert werden sollten, geschnitzt und bemalt, was wir natürlich als Sinn der Kunst sehen. Aber wir können auch Objekte finden, die ursprünglich ganz anderen Zwecken zugeordnet waren, wie Teppiche, Teller, Tassen, Kämme und Spiegel. Das heutige Stück steht in einer griechischen Keramiktradition in einem sehr beliebten Stil mit schwarzen Silhouetten von Figuren oder Ornamenten. Dieser Stil wurde für praktische Objekte verwenden, die für alltägliche Aufgaben gedacht waren. Als die Handwerker sich des potenziellen Werts ihrer Arbeit bewusster wurden, begannen sie, diese zu signieren. Dies zeigt eine Verschiebung in Richtung Dekoration, wodurch Detailgenauigkeit, Narration und Komposition erhöht wurden.

 

Formt die Zeit Künstler durch ihr Vergehen? Es ist wahr, dass trotz ihrer pragmatischen Funktion antike Werke wie dieses, die meisten, die heute in Museen aufbewahrt werden, gemacht wurden, um schön zu sein und der Elite gehörten - genau wie Bentleys und Ferraris! 

Lasst uns eine Minute Zeit nehmen, um die Linien und Designs zu bewundern, die wir heute als selbstverständlich erachten. Wenn wir in eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Raum eintauchen, ist es schwer, das große Ganze zu sehen und zu verstehen, dass dieser Moment nur ein kleines Stückchen in einem großen Spektrum von Möglichkeiten ist - und das auch das vergehen wird, um in den Augen jener, die kommen werden, seltsam und eigenartig zu gelten. Lasst uns heute so tun, als ob wir in einem großen Museum in der Zukunft leben würden.

Artur Deus Dionisio