Kinderspiele

Wir präsentieren das heutige Werk dank des Kunsthistorischen Museums in Wien, wo Sie bis zum 13. Januar die weltweit erste große Monografieausstellung mit Pieter Bruegel der Ältere sehen können. Dies ist eine der wichtigsten Ausstellungen des Jahrzehnts. Viel Spaß!

Aus der Vogelperspektive - Bruegel konnte nur so gut die beeindruckende Anzahl von Figuren zeigen - blickt der Betrachter auf einen weiten Platz mit einem Übergang von einer städtischen zu einer ländlichen Umgebung an den Rändern. Rechts öffnet sich der Blick auf eine lange Straße, die in zentraler Perspektive angelegt ist und in die Innenstadt führt, wo ein Kirchturm (oder Rathausturm) in den Himmel ragt. Das von Zinnen gekrönte Gebäude am Rande des Platzes zur Stadt hin öffnet sich zu einer Arkade, die parallel zum Lauf des Baches verläuft. Am linken Bildrand erscheint am Horizont ein idyllisches Dorf. Kinder (insgesamt mehr als 230) beschäftigen sich mit 83 verschiedenen Spielen. Die ganze Stadt scheint ihnen zu gehören. Bruegel gibt dem Betrachter einen enzyklopädischen Einblick in die Kinderspiele seiner Zeit. Die Kleinheit der Figuren und Szenen zwingt den Betrachter, die einzelnen Teile des Gemäldes langsam und sehr genau zu studieren, um alle Spiele zu entziffern - ein unterhaltsamer Zeitvertreib. Einige moderne Gelehrte haben sich jedoch geweigert, eine derart humanistisch orientierte, einfache Interpretation zu akzeptieren. Die scheinbar nutzlosen Aktivitäten der Kinder wurden (wahrscheinlich zu Unrecht) als Gleichnis für die Sinnlosigkeit und Dummheit des menschlichen Verhaltens angesehen. 

Wenn Sie mehr über die Ausstellung erfahren möchten, sollten Sie deren tolle Website besuchen.

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