Hallo! Es ist der erste Sonntag im neuen Jahr und wir haben etwas Besonderes für euch vorbereitet :) Vom 3. bis 24. Januar präsentieren wir jeden Sonntag Stücke aus der fantastischen Sammlung eines unserer Lieblingsmuseen der Welt - Skagens Kunstmuseer in Dänemark. Es zeigt eine umfangreiche Sammlung von Werken von Mitgliedern der Kolonie der Skagener Maler, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Gegend lebten und arbeiteten. Schöne Dinge. Diesmal wollen wir, da DailyArt und Skagens Kunstmuseer zum zweiten Mal zusammenarbeiten, vier Stücke unter dem Motto "Dämmerung" vorstellen. Viel Spaß!
Das Meer in Lochers Gemälden ist oft widerspenstig und wird von großen und kleinen Wellen dominiert. Diese Arbeit strahlt jedoch eine gewisse Ruhe aus und zeigt das bläuliche Licht eines schönen Septemberabends in der Art eines Nachtstücks. Carl Locher ist in Skandinavien vor allem für seine Radierungen von Fischern und Schiffen auf See bekannt und war im späten 18. Jahrhundert für die Vermittlung der Technik an viele seiner Zeitgenossen verantwortlich. Er begann jedoch - wie einige der anderen Skagen-Maler - als Marinemaler und blieb dem Thema bis zu seinem Tod treu.
Bevor Carl Locher sich 1872 an der Königlich Dänischen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen einschrieb, entschloss er sich, zuerst Skagen zu besuchen. Er war äußerst fasziniert von der Umgebung und malte mehrmals Fischerboote oder Wracks am Strand oder am Wasser. Eines seiner Lieblingsmotive war das Transportmittel zwischen Frederikshavn und Skagen - der Postwagen - eine Pferdekutsche, die einen Teil des Weges am Strand entlang fuhr. In diesen Gemälden gibt es entweder keine oder nur sehr kleine menschliche Figuren. Locher war in den Jahren 1875-76 und 1878-79 in Paris, um sich weiterzubilden, besuchte jedoch stets Skagen, wenn er wieder zu Hause in Dänemark war. Locher nutzte jahrelang ein Filzzelt als Atelier und Unterkunft. Dieses Zelt konnte an den Stränden um Skagen herum aufgestellt werden, um auch bei schlechtem Wetter geschützt zu sein und gleichzeitig die verschiedenen Wetter- und Lichteffekte an den Ufern darzustellen. Erst 1910 baute er ein Haus am Südstrand von Skagen, wo er bis zu seinem Tod 1915 lebte.