Der Lykurgosbecher by Unbekannter Künstler - 4. Jahrhundert - 158.8 x 132 mm British Museum Der Lykurgosbecher by Unbekannter Künstler - 4. Jahrhundert - 158.8 x 132 mm British Museum

Der Lykurgosbecher

Glas • 158.8 x 132 mm
  • Unbekannter Künstler Unbekannter Künstler 4. Jahrhundert

Der Lykurgosbecher ist ein Beispiel für die fast magische römische Technologie. Der Becher zeigt die mythologisch ungewöhnliche Geschichte von Lykurgos, dem Herrscher des antiken Thrakien in Griechenland.

Er verfolgte den Gott Dionysos und seine Anhänger, zu denen auch die Nymphe Ambrosia zählte. Sie konnten Lykurgos besiegen, als Ambrosia die Göttin der Erde anflehte, sie vor ihm zu retten und daraufhin in eine Weinrebe verwandelt wurde, die Lykurgos umschlang. Dieser Augenblick ist auf der Seite des Gefäßes dargestellt.

Dieses Meisterwerk birgt zwei technische Geheimnisse. Das eine ist die Art in der der Dekor über dem Körper der Tasse schwebt. Abgesehen von den späteren metallischen Ergänzungen besteht der Käfigbecher aus zwei Glasschichten, die nur an wenigen Stellen miteinander verbunden sind. Das allein würde ausreichen, um das Ganze als Meisterwerk zu betrachten.

Das zweite Geheimnis liegt im Glas selbst: Es handelt sich um dichroitisches Glas. Das bedeutet, dass die Farbe des Bechers in normalen Licht grün ist. Scheint aber Licht durch das Glas, nimmt es einen tiefroten Farbton an. Wissenschaftliche Studien, die an dem Becher durchgeführt wurden, kamen zu dem Schluss, dass das Glas 1% Silber- und Goldelemente enthält, was dem Glas diese einzigartige optische Eigenschaft gibt. Wenn das Licht an den Silber- und Goldpartikeln reflektiert wird, erzeugt es eine Farbvariation, die wir wahrnehmen können.

Dies ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die chemische Analyse alte künstlerische Geheimnisse aufdeckt.

- Coraline Méric

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