Dolmen by Alfred Kubin - c. 1900-1902 Albertina Dolmen by Alfred Kubin - c. 1900-1902 Albertina

Dolmen

Zeichentusche, Tönung, Sprühfarbe, weiße Körperfarbe •
  • Alfred Kubin - 10. April 1877 - 20. August 1959 Alfred Kubin c. 1900-1902

Alfred Kubin war ein österreichischer Künstler und, um eine Vermutung anzustellen, eine gequälte Seele. Bekanntermaßen lebte er in einem kleinen Schloss in Zwickledt, und seine Biographie inkludiert einen Nervenzusammenbruch und einen Selbstmordversuch - letzterer auf dem Grab seiner Mutter. Seine frühen Zeichnungen, wie hier gezeigt, zeigen oft Monster, Deformitäten, Entstellungen, verfallende menschliche Körper - eine düstere Phantasmagorie des Trostlosen, des Makaberen, und des lediglich Verstörenden, mit einer Palette, die zum Ruß neigt. Was mich immer wieder zum hinsehen verleitet, ist ein gewisses Element von Distanziertheit in seinem Stil, als sei brutale Ausweidung durch eine phantastische Figur keine große Sache; wir sind es nicht gewohnt, das Brutale ohne das Reißerische zu sehen. Wie Christoph Brockhaus anmerkt, "offenbarten diese Zeichnungen Kubins beständiges Interesse an dem Makabren. Thematisch zählten sie zum Symbolismus, wie die Tuschezeichnung Dolmen aufzeigt. Dies reflektiert die übliche symbolistische Auffassung der Frau als Verführerin und Zerstörerin." Nicht überraschend daher, dass Kubin Schopenhauer bewunderte.