Der Tod des Hyacinth by Giovanni Battista Tiepolo - 1752 - 1753 - 287 x 232 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza Der Tod des Hyacinth by Giovanni Battista Tiepolo - 1752 - 1753 - 287 x 232 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza

Der Tod des Hyacinth

Öl auf Leinwand • 287 x 232 cm
  • Giovanni Battista Tiepolo - 5. März 1696 - 27. März 1770 Giovanni Battista Tiepolo 1752 - 1753
Das Thema dieser großen Leinwandsmalerei ist Ovids Metamorphosen (Buch X) entnommen und erzählt vom fatalen Ausgang der Liebe des Gottes Apollo zum sterblichen Hyacinth. Dieser klassischen Erzählung nach starb Hyacinth an seiner eigenen Ungeschicklichkeit, als er während eines Wettkampfes einen Diskus warf und sich tödlich am Kopf verwundete. Eine andere Version der Geschichte besagt, dass es Apollo war, der den Diskus warf und den Jugendlichen versehentlich tötete, als der Diskus vom Boden oder einem Felsen abprallte. In anderen Versionen war es der Wind Zephyrus, der aus Eifersucht und unerwiderter Liebe den Diskus auf Hyacinth ablenkte. Unfähig, den Jüngling wieder zum Leben zu erwecken, verwandelte Apollo ihn in eine Blume, die Tiepolo in einem schönen Büschel in der rechten Ecke darstellt.
 
Tiepolo interpretierte das Objekt, das Hyacinth tötete, ziemlich frei. Hier scheint es einer der Tennisbälle zu sein, die sich neben einem Schläger zu seiner Seite befinden. Ein dritter Ball, den Hyacinth seiner Fingerhaltung nach zu urteilen kurz vor dem Unfall in der Hand gehalten zu haben scheint, rollt über den Fliesenboden und landet auf der linken Seite der Komposition. Außerdem sehen wir hinter der dicht gedrängten Zuschauergruppe links einen Teil eines Netzes. Diese künstlerische Freiheit in Bezug auf die Geschichte genehmigt die Ovidübersetzung (1561) von Giovanni Andrea dell’Anguillara, der  den Diskus durch einen Tennisball ersetzte. Damals als Pallacorda bekannt, war das Spiel im 16. Jahrhundert und zu der Zeit, als Tiepolo diese Leinwand malte, beim Adel äußerst beliebt. Die Querini-Stampalia-Stiftung in Venedig besitzt eine Leinwand von Gabriel Bella, auf der Spielerpaare auf einem geschlossenen Spielplatz den Sport betreiben.
 
Wir präsentieren die heutige Arbeit dank des Thyssen-Bornemisza Museums in Madrid. Dieses Gemälde ist Teil einer der thematischen Führungen des Museums mit dem Titel Amor diverso (Inclusive Love), die Themen, Ikonographie und Figuren zur LGBT-Kultur von Bronzino bis Hockney umfasst. Lies hier mehr darüber.
 
PS: Rate mal, wer das größte Deckenfresco der Welt gemalt hat? Genau, es war Tiepolo! Hier kannst du es sehen :D 
 
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