Vincent van Gogh
Warum zeigen wir Selbstporträts? Weil Van Goghs dutzende Selbstporträts einen wichtigen Teil seines Oeuvre als Maler darstellen. Höchstwahrscheinlich zeigen Van Goghs Selbstporträts sein Gesicht wie es in dem Spiegel erschien, den er nutzte um sein Gesicht abzubilden, dh. seine rechte Seite im Bild ist in Wahrheit seine linke Gesichtshälfte. Van Gogh war sehr bemüht sich in Selbstpoträts zu üben, war aber meistens nicht in der Lage Modelle zu bezahlen. Stattdessen kaufte er sich einen guten Spiegel und nutzte sich selbst als Übungsobjekt.
Später schrieb er seinem Bruder Theo: "...wenn es mir gelingt die Farbgebung meines eigenen Kopfes zu malen, was nicht ohne Schwierigkeiten ist, so werde ich sicher in der Lage sein die Köpfe anderer Burschen zu malen und Frauen ebenso." Dieses Gemälde des Künstlers mit seiner Pfeife ist ein bisschen skizzenhaft und seltsam. Nichtsdestotrotz ist es ein spektakuläres Beispiel des Fortschrittes, den Van Gogh in Paris machte. Die sommerliche Farbpalette und die lockere Pinselführung hintergeht den Einfluss der Impressionisten. Der Kittel, Hut und der Hintergrund bestehen aus großen, umrandeten Farbbereichen, während das Gesicht und der Bart detailgetreuer und mit differenzierteren Farbtönen abgebildet sind. Es wurde oft vermutet, dass dieses Selbstporträt in Arles entstand, aufgrund der hellen sonnigen Farben und des Strohhuts. Es wurde jedoch im Winter in Paris gemalt, bevor Vincent in den warmen Süden aufbrach.