Misia an ihrer Frisierkommode by Félix Vallotton - 1898 - 34,8 x 45,6 cm Musée d'Orsay Misia an ihrer Frisierkommode by Félix Vallotton - 1898 - 34,8 x 45,6 cm Musée d'Orsay

Misia an ihrer Frisierkommode

Öl auf Holz • 34,8 x 45,6 cm
  • Félix Vallotton - 28. Dezember 1865 - 29. Dezember 1925 Félix Vallotton 1898

Misia an ihrer Frisierkommode spiegelt die enge Zusammenarbeit von Félix Vallotton mit den Nabis wider (vor zwei Tagen haben wir Bonnards Werk präsentiert, lasst euch das nicht entgehen!) und gehört zu den besten Gemälden seiner Karriere. Das Modell, Misia Godebska (1872-1950) war zu der Zeit die Frau des Pariser Verlegers Thadée Natanson, der, zusammen mit seinen Brüdern Alfred und Alexandre, 1891 die La Revue Blanche ins Leben rief – zu der Bonnard, Vuillard und Vallotton häufig Beiträge lieferten. An der Seite ihres Mannes spielte Misia eine wichtige Rolle in den Pariser Künstlerkreisen zur Jahrhundertwende. Sie war beides: eine Muse – Bonnard, Vuillard, Renoir und Toulouse-Lautrec porträtierten sie – und Förderin von Künstlern, Schriftstellern und Komponisten. Fasziniert von Misias ausgelassener und energievoller Persönlichkeit malte Vallotton mehrere Porträts von ihr, einschließlich dieses – mit Sicherheit ausgestellt im Sommer 1898 im Landhaus des Ehepaars in Villeneuve-sur-Yonne. Dargestellt in Intimität vor ihrer Frisierkommode, dominiert Misias große Figur die Komposition; die Kurven ihres Körpers und Kleides kontrastieren mit den scharfen Linien, die die Bildebene durchschneiden. Das Licht, von einer unsichtbaren Quelle scheinend, schafft ein hochkontrastreiches Spiel von Licht und Schatten, welches auch dazu beiträgt, die abrupte Originalität der Bildrahmung und die der matten Farben zu betonen. In einer Komposition, in der sich das gesamte Arrangement an dem gerahmten Kupferstich Vallattons, der an der Wand hängt, orientiert, ist "Misia an ihrer Frisierkommode" nicht nur eins der vollkommendsten intimen Porträts in der Karriere des Malers, sondern auch, dank des gezeigten Models, ein wichtiges Zeugnis seiner Zeit.

Bis morgen!

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