Die zehn Größten, Nr. 3, Jugend, Gruppe IV by Hilma af Klint - 1907 Moderna Museet Die zehn Größten, Nr. 3, Jugend, Gruppe IV by Hilma af Klint - 1907 Moderna Museet

Die zehn Größten, Nr. 3, Jugend, Gruppe IV

Öl auf Leinwand •
  • Hilma af Klint - 26. Oktober 1862  - 21. Oktober 1944 Hilma af Klint 1907

Heute ist internationaler Frauentag!

Zu dieser Gelegenheit wollen wir euch einen Künstler zeigen, der international als einer der ersten abstrakten Künstler anerkannt werden sollte. Ja, wir meinen weder Kandinsky noch Mondrian, sondern eine schwedische Künstlerin - Hilma af Klint. Heute könnt ihr viel über sie lesen dank des Moderna Museet in Schweden.

Hilma af Klint begann ihre Kunststudien an der Tekniska Skolan in Stockholm und besuchte dort auch Kurse im Portraitzeichnen. Sie war zwischen 1882 und 1887 Studentin an der Königlichen Akademie für die Bildenden Künste. Nachdem sie 1908 graduierte, besaß sie ein Studio im Kungsträdgården im zentralen Stockholm. Sie zeichnete und stellte Portraits und Landschaften im naturalistischem Stil aus.

In den späten 1870ern nahm Hilma af Kint an Seancen teil, bei denen ein Medium die Toten kontaktiert. Zu dieser Zeit gab es eine große Begeisterung für dieses unsichtbare Phänomen. Damals wurde das auch durch wissenschaftliche Entdeckungen begünstigt, wie z.B. Röntgenstrahlen, mit denen man Organe aufzeigen konnte, oder elektromagnetische Wellen, die zur Entwicklung von Radio und Telefonie führten.

1896 gründete Helma af Klint mit vier anderen Frauen die Gruppe "De Fem" (Die Fünf). Sie traten in Kontakt mit "Großmeistern" anderer Dimensionen und führten akribische Notizen über ihre Seancen. Das führte zu einer deutlichen Veränderung in Hilma af Klints Kunst. Sie begann automatisiertes Schreiben, das Schreiben ohne bewusstes Führen des Stifts auf dem Papier involvierte. Sie entwickelte eine Art des automatisierten Zeichnens, den Surrealisisten damit Dekadene voraus. Nach und nach mied sie ihre naturalistische Bildsprache, um sich von ihrer akademischen Ausbildung zu lösen. Sie begann eine nach innen gewandte Reise in eine Welt, die vielen Personen verborgen blieb.

Wie Vassily Kandinsky, Piet Mondrian und Kazimir Malevich, die zuvor als Hauptakteure der abstrakten Kunst betrachtet wurden, wurde Hilma af Klint von zeitgenössischen spirituellen Bewegungen, wie Spiritismus, Theosophie und später Anthroposophie beeinflusst.

Hilma af Klints Lebenswerk baute auf der Wahrnemmung einer spirituellen Dimension des Bewusstseins auf - ein Aspekt, der in einer immer materalistischen Welt marginalisiert wurde. Wenn sie malte, glaubte sie an ein höheres Bewusstsein, das zu ihr sprach. In ihren erstaunlichen Arbeiten kombinierte sie geometrische Formen und Symbole mit Verzierungen. Ihre facettenreichen Bilder sind bestrebt Einsichten in eine andere Dimension der Existenz zu geben, wo Mikrokosmos und Makrokosmos sich selbst reflektieren.

- Iris Müller-Westermann, Auszug aus dem einleitenden Katalogessay "Eine Künstlerin zur Jahrhundertwende" für die Austellung "Helma af Klint - eine Pionierin der Abstraktion" im Moderna Museet in Stockholm 2003.

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